kungen sind. Punkt 4 ist leicht ersichtlich, ebenso Punkt 6,
von der allergrößten Wichtigkeit Punkt s.
Solch freie, völlig freie Veräußerbarkeit nicht unter-
binden, nicht ausschalten, hieße letzten Endes nicht weniger
als die für die Schaffung von Kriegerheimstätten bestimm-
ten öffentlichen Gelder verschleudern zugunsten geschäfts-
kundiger Personen, hiesse diese geradezu auffordern, ibre
Heimstätte mit Gewinn zu verkaufen. Wohlbeachtet, es han-
delt sich um freie Veräus#erbarkeit, die es zu unterbinden
gilt, nicht überhaupt um den Ausschluß jeder Veräußerung,
nicht um eine solche unter angemessener Rückerstattung
selbst verdienter, erarbeiteter Werte.
Damit haben wir die Hauptgesichtspunkte für die Ver-
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Berliner Tageszeitung, das Organ des Hauptausschusses,
wie auch durch die „Deutschen Nachrichten“; von besonderer
Bedeutung war die Veranstaltung des denkwürdigen
Bundestages der Bodenreform im Herbst 1915
in Bielefeld, der ausschließlich der Frage der Krieger-
heimstätte gewidmet war und allseitige freudige Zustimmung
zu dem Vorhaben des Hauptausschusses fand. Nicht weniger
als 8 Vorträge beleuchteten die Bedeutung der Kriegerheim-
stätten. Alss Heft 61 und 62 der Sozialen Zeitfragen sind
sie erschienen.
Mit der Auöarbeitung eines Gesetzentwurfs beauftragt,
legte Geh. Justizrat Univ.-Professor Dr. Erman-Münster
für eine Sitzung am 20./21. November 1915 in Berlin
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Teilbebauungsplan von Auerswalde bei Chemnitz
wirklichung des Heimstättengedankens in zeitgemäßer, ins-
besondere durch den Krieg bedingter Form, wie sie der
Hauptausschuß für Kriegerheimstätte in Berlin als not-
wendig und zweckmäßig erachtet, bis auf die Frage der
Mittelbeschaffung, die noch besprochen werden wird, hervor-
gehoben. Nach einer in Nr. 4 der Zeitschrift Bodenreform
von lols enthaltenen Anregung des Herrn Adolf Pohlman,
auf Herbeiführung gesetzlicher Grundlagen zur Schaffung
von Kriegerheimstätten bedacht zu sein, kam es am 20. März
1915 zur Begründung dieses Hauptausschusses für
Kriegerheimstätten in Berlin mit Dr. Damaschke
an der Spitze. Dieser Ausschutz faßte die Schaffung eines
Gesetzes für Kriegerheimstätten als seine Hauptaufgabe
baldigst entschlossen an. Seine Satzungen haben die bemerkens-
werte Eigentümlichkeit, daß nur Körperschaften ihm an-
gehören können. Unter dem 12. Juni 191S# veröffentlichte er
Grundsätze für ein Reichsgesetz für Kriegerheimstätten.
Er entfaltete eine überaus rege und äußerst erfolgreiche
Werbetätigkeit — durch Flugschriften und Flugblätter, z. B.
Kriegerheimstätten eine Lebensfrage unseres Volkes, An die
Hinterbliebenen, Kriegerheimstätten und Volkserziehung, Ein
Wort zum Frieden, Du sollst begehren ein eigenes Heim,
Euer Kinderland, durch Vorträge, durch Herausgabe von
Broschüren, durch die deutsche Warte, jene von Dr. Da-
maschke herausgegebene, unabhängige, großzügig gedachte
einen solchen Entwurf vor, der nach eingehender Durch-
beratung seitdem recht eigentlich Grundlage und Ausgangs-
punkt dessen bildet, was der Ausschuß erstrebt und wie er
sein Ziel für erreichbar hält. Durch Klarheit, gemeinverständ-
liche Form und Kürze ist dieser Entwurf ausgezeichnet.
Während die endgültige Negelung vom Entwurfe genau
wie in einem Vorschlage des anerkannt sachkundigen Stadt-
baurat Beuster-Bielefeld in Heranziehung der öffentlichen
Geldsammelstellen gesucht wird, sucht der Entwurf die bloß
vorläufige, sofortige Hilfe bei den Darlehnskassen, die der
Kriegslähmung unserer Verkehrs= und Umlaufsverhältnisse
schon wiederholt segensreich abhalfen. Die Deckung der
Darlehnssumme ist wirtschaftlich zuverlässig, denn zweck-
mäßig errichtete Kleinhäuser mit Gärten haben, zumal bei
dem zu befürchtenden Kleinwohnungsmangel, einen siche-
ren Ertrag und sichere Verwertbarkeit.
Doch genug hiervon, nachdem gezeigt worden, daß auch
für ein so umfassendes Vorhaben mit dem vorhandenen
Willen ein Weg sich finden läßt, nachdem diese Betrachtung
zugleich den Blick für das einzelne geschärft, das Verständ-
nis gefördert, die Möglichkeit eines Urteils hinsichtlich der
Durchführung geschaffen haben dürfte. Es ist überaus er-
freulich, daß dank der rührigen Tätigkeit des Hauptaus-
schusses selbst, dank der Mithilfe entstandener Ortsausschüsse,
dank namentlich auch der allseitigen Mithilfe der Presse,