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drei Abteilungen des Feldartillerieregiments 64 wurden so-
fort bei den drei vorderen Diolsionen, I. bei 12. Infanteriedivi-
sion, II. bei 207. Infanteriedivision und III. bei 18. Reserve-
division eingesetzt. Der Divisionsstab kam nach Wevelgem.
Die Infanterie wurde alarmbereit gehalten. Am 10. August
setzte Trommelfeuer auf die vordersten Gräben der ganzen
eingesetzt, ebenso tags darauf die §. Kompagnie des Pionier=
bataillons bei der 34. Infanteriedivision. An diesem Tage
begrüßte Se. Majestät der Kaiser die Eingreifgruppen der
Division im Feuerbereich.
Am 22. August erreichte der englische Angriff den OÖst-
rand des Herenthage-Parks, wurde aber von der vorderen
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Skizze 18. 32. Infanteriedivision bei der 1. Armee 1917
Gruppe ein. Am 12. August begannen auch hier die eng-
lischen Angriffe. Weiter nördlich führten sie zu Anfangs-
erfolgen. Bei Gruppe Wytschaete wurden sie abgewiesen.
Nun begann wieder eine ruhelose Zeit. Stets in Alarmbereit=
schaft und unter schwerem Feuer, das alle Ortschaften weit
hinter der Front erreichte, bald nach rechts und links oder
vorwärto hinter die bedrohten Abschnitte verschoben, kamen
die Truppen bis zum Winter nicht mehr zu längerer Ruhe.
Zwar wurde die Division in der ganzen folgenden Kampfzeit
der Monate hindurch nicht aussetzenden Flandernschlacht nicht
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Skizze 19. 32.
100 Am.
Infanteriedivision nach Flandern 1917
einmal geschlossen in den Kampf eingesetzt, aber immerhin
nahm die tägliche Anspannung die Menschenkräfte bis zur
äußersten Grenze der Leistungsfähigkeit in Anspruch.
19. August wurden J./103 und II./177 sowie 2. Kompagnie
des Pionierbataillons bei der Garde-Reservedivision vorn
Am
Division mit eigner Kraft zurückgeschlagen, unterstützt von
II. und III./102. Tags darauf griffen dort auch III./177
und 10. Kompagnie 102. Infanterieregiment ein. II./177
stieß am 26. August bis zum Westrand des Parks durch.
Die deutsche Stellung wurde im übrigen restlos gegen den
gleichzeitigen Gegenangriff der Engländer geh#lten. Am
27. August hatte das III./177 einen Ehrentag. Es stieß
mit der Sturmabteilung der 32. Infanteriedivision und
Flammenwerfern über zahlreiche englische Maschinengewehr-
nester bis zur Nordwestecke des Herenthage-Parko vor.
Dann wurde die Infanterie der 32. Infanteriedivision
dort abgelöst und in dem etwas ruhigeren Abschnitt der
16. Infanteriedivision etwas weiter südlich verwendet. Wäh-
rend der Ablösung griffen die Engländer am 30. August
auch hier an, wurden aber glatt abgewiesen. Der Oivisions=
stab war bereits am 26. August nach Moorseele übergesiedelt.
kam am 31. August nach Halluin und vom 1. September
ab nach Roncq. Die Truppen erhielten Unterkunft im
Raume von Halluin und Menin. Der Kampfabschnitt trug
die Bezeichnung „Meesen“ (Messines). Hier war die Ge-
fechtstätigkeit wesentlich geringer, nur die Batterien bei
Comines litten sehr unter übermächtiger feindlicher Artil-
lerie, die auch den ganzen Unterkunftsraum fortgesetzt mit
schwerstem Flachbahnfeuer belegte, besonders Bousbecque,
wo Infanterieregiment 177 lag.
Gelungene Patrouillenunternehmungen des Infanterie-
regiments 177 am 16. September, des Infanterieregiments.
102 am 17. und des Infanterieregiments 103 am 18. Sep-
tember brachten Gefangene und Beute ein. Dabei wurden
die englische 14. Infanteriedivision vor Infanterieregiment
177 und die Neuseeländerdivision vor Infanterieregiment 103
festgestellt.
Mitte September war die Kampftätigkeit besonders stark.
Mehrfach setzte englisches Trommelfeuer ein, so am 18.
und 20. September. An letzterem Tage brach englische
Infanterie 6 Uhr morgens im Graben bei Infanterieregi-
ment 177 ein, wurde aber sofort wieder herausgeworfen.
Auch die in Überzahl auftretenden Flieger der Engländer
machten sich sehr bemerkbar. Fast alle Orte hinter der Front