Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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Am 5. November trat die Gruppe Lille und mit ihr die 
32. Infanteriedivision zur sechsten Armee über. Tags 
darauf griff der Feind den rechten Flügel der Wytschaete- 
gruppe erneut an, wieder ohne Erfolg. Bei der 32. Infan- 
teriedivision herrschte bis auf vereinzelte erhöhte Artillerie- 
tätigkeit Ruhe, nur durch zahlreiche Patrouillenunterneh- 
mungen von beiden Seiten unterbrochen. Sie führten beider- 
seits angesichts der scharfen Aufmerksamkeit der Graben= 
besatzungen zu keinem nennenswerten Erfolg. 
Am 3o0. November und 1. Dezember lag englisches 
Trommelfeuer auf den Abschnitt vom Infanterieregiment 
103. Am §. Oezember stellte die 1. Kompagnie Infanterie- 
regiment 177 die australischen Divisionen 3 und § vor der 
Division durch einen gelungenen Vorstoß fest. In den 
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ein gleichmäßiger, nicht ungünstiger. Er schwankte zwischen 
300 und 360 Tagesdurchschnitt. 
In der Zeit vom 11. Januar bis 11. Februar wurde 
die Division in die Gegend von Tourcoing zurückgezogen 
und fand dort Zeit zu eingehender Vorbereitung auf den 
von allen ersehnten Bewegungskrieg, der bis zum Armel- 
kanal vordringen und das Kriegsende herbeiführen würde. 
So hofften wohl alle in den Anfangsmonaten des Schicksals- 
jahrs 1918. Die Truppen der Oioision waren auf ihren 
Ubungsplätzen unermüdlich tätig, um den Geist der neuen 
Dienstanweisung „Der Angriffskrieg“ in die Praxis zu 
übertragen. 
Zwischen 11. und 15. Februar übernahm die Division die 
Stelle der §. bayerischen Infanteriedivision westlich von 
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Skizze 21. 
nächsten Tagen steigerte sich sichtlich die feindliche Artillerie= 
tätigkeit. Ein Angriff auf Lille sollte im Werke sein. Die 
deutschen Flieger bemühten sich vergebens, näheres festzu- 
stellen. Die Luftsperre gelang den an Zahl weit überlegenen 
englischen Fliegern vorzüglich. 
Am 19. Dezember stellte das unermüdliche Infanterie- 
regiment 177 durch Patrouillen auch die 1. australlsche 
Division vor die Divisionsfront fest. Sein tapferer Regi- 
mentskommandeur, Major Kirsten, als tüchtiger Reiter- 
offizier im Frieden und im Krieg bereits bewährt und als 
unermüdlicher, vorbildlicher Führer auch bei der Infanterie 
hochgeschätzt, fiel am 10. Dezember in dem vordersten 
Graben durch Kopfschuß, aber der rücksichtslose Schneid, 
den er durch sein Beispiel geschaffen, überdauerte den Tod 
dieses seltenen Mannes. 
Die Zeit bis zur Ablösung der Didisson am 11. Januar 
lols verlief noch verhältnismäßig ruhig. Immerhin kosteten 
die letzten vier Monate vom 10. September 1917 bis 
10. Januar 1918 der Didvision 237 Tote, 1386 Verwun- 
dete und 5# Vermißte, darunter § tore und 26 verwundete 
Offiziere. Rechnet man dazu die Verluste in den ersten 
zwanzig Tagen in Flandern, wo die Dl#iston in größeren 
Kampfhandlungen beteiligt war, so erhält man als Gesamt- 
verlust dieser Wytschaetezeit immerhin die erschreckend hohe 
Jahl von 2125. Der Krankenstand war in deselben Zeit 
    
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32. Infanteriedivision Kämpfe im Lysbecken 1918 
Lille, das Herzstück der alten Sachsenstellung seit Herbst 
1914, vorderste Linie beiderseits der Lys, Divesionsstab 
Mouveaur. 
Die Gefechtstätigkeit war zunächst ganz gering. Mit 
der Zeit wuchs aber beim Gegner offenbar der nervöse 
Drang, Klarheit darüber zu erhalten, wo die längst er- 
wartete große deutsche Offensive einsetzen würde. Die Eng- 
länder befürchteten naturgemäß am meisten einen deutschen 
Vorstoß gegen die Kanalhäfen Dünkirchen und Calais unter 
Abkneifung des Bpernzipfels nördlich davon (Skizze 19). 
Am 4. März stießen sie nicht ohne Anfangserfolg gegen 
den rechten Nachbar der 32. Infanteriedivislon, die 40. Re- 
servedivision vor. Sie drangen bei Warneton bis in die 
B-Linie vor und wiederholten, diesmal ohne jeden Erfolg, 
ihren Angriff dort am 8. März. 
Am 11. März machte II./103 einen gelungenen Pa- 
trouillenvorstoß und stellte dabei die englische 38. In- 
fanreriedivislon fest, ebenso Infanterieregiment 177 am 
15. März. Vom 19. Mäirz ab legte unsere Artillerie breite, 
tiefe Gassen in die feindlichen Hindernisse und setzte in den 
folgenden Tagen das Zerstörungsschießen gegen die feind- 
lichen Stützpunkte und Hindernisse fort. 
Am 25. März rückte die 32. Infanteriedio'sion weiter 
nach links und gab den rechten Teil ihrer bisherigen Front 
an die 40. Reservedivision ab. Der Divisionsstab siedelte
	        
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