Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

in Ruhe verbringen. Nur die Patrouillen fanden Gelegenheit 
sich auszuzeichnen. Im übrigen konnte viel Zeit auf die 
Ausbildung und die Instandsetzung von Bekleidung und 
Waffen verwendet werden. Gefechtsübungen wurden unter 
den Augen des Divisionskommandeurs und des Komman- 
dierenden Generals abgehalten. Im Interesse der Ausbil- 
dung wurden die geschlossenen Regimenter vorübergehend in 
Ruhestellung gelegt. 
Am 23. Juli traf der neuernannte Kommandeur der 
Division, Generalmajor v. Scheel, ein. Das Dicisions- 
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Feind wieder aus den Wald vertrieben und die alte Vorfeld- 
besetzung wieder hergestellt. Hingegen gelang es dem Gegner, 
bei der 8. Landwehrdiviskon (linke Nachbardivision) in den 
Moranvillerwald einzudringen. Ein weiterer Vorstoß des 
Feindes von hier aus auf Abaucourt zwang unsere Vorfeld- 
posten auf diesen Ort zurückzugehen. Nach schneidigem 
Gegenangriff einer Kompagnie des Oderabschnitts mußte 
der Gegner weichen und sich auf die Nationalhöhe zurück- 
ziehen. Das Sturmbataillon Rohr wurde in zwölf Sturm- 
blocks auf die Reservebataillone und die Abschnittsreserven 
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Skizze 25. Die 32. Infanteriedivision bei der 5. Armee nordöstlich von Verdun (Übersichtsskizze) 
stabsquartier wurde am 26. Juli nach Nouillon Pont ver- 
legt, kehrte aber am 14. August wieder nach Bouvigny-Ferme 
zurück. 
Vom 24. August ab trat die Division in den Befehls- 
bereich der Gruppe Ornes über und wurde dem XVIII. k. u. 
k. Korpskommando unterstellt. 
Vom 31. August ab begann der Gegner auch an dieser 
Front rühriger zu werden. Nach verläßlichen Nachrichten 
war die bisher gegenüberliegende feindliche 29. Infanterie- 
division abgelöst und ihr Raum von zwei Divisionen einge- 
nommen worden. Die bei der 32. Infanteriedivision ein- 
treffende Nachricht, daß bei der Heeresgruppe Herzog Al- 
brecht am 1. September ein feindlicher Angriff erwartet 
würde, machte die Anordnung erhöhter Gefechtsbereitschaft 
auch bei der Division notwendig. Um auf dem rechten 
Flügel des Abschnitts ein tieferes Vorfeld zu schaffen, wurde 
im Anschluß an die rechte Nachbardivision die Hauptwider- 
standslinie in die Linie Punkt 307—Maucourt zurückoerlegt. 
Am 12. September setzte starkes feindliches Artilleriefeuer 
gegen die Stellungen der Maasgruppe Ost ein. Im Divistons- 
abschnitt erhielten der Chenawald, der Batywald, Abaucourt 
und später auch das Batteriegelände lebhaftes Feuer. Am 
Nachmittag steigerte sich das Feuer zu großer Heftigkeit. 
Gegen 7 Uhr nachmittags fuhren auf dem Haudaumont- 
rücken offen feindliche Maschinengewehrabteilungen auf, 
unte: deren Schutz der Gegner aus der Küchenschlucht in 
Stärke von etwa 3—400 Mann gegen den Chenawald vor- 
ging. Unsere Posten zogen sich kämpfend auf die Wider- 
standslinie im Vorfeld zurück. Im Gegenstoß wurde der 
eingeteilt. Am Nachmittag des 13. September griff der 
Feind wiederum an. Der Fenillawald ging verloren, das 
Sägewerk wurde wieder genommen. Der Gegner besetzte 
den Bahnhof Abaucourt mit zwei Maschinengewehren. Die 
neutrale Höhe im Abschnitt Havel-Mitte, die der Feind 
mit 50 Mann besetzt hatte, wurde durch unser Artillerie= 
feuer vom Feinde gesäubert. Nachdem der Chenawald mehr- 
male seinen Besitzer gewechselt hatte, drückten in der Nacht 
zum 14. September unsere Postierungen den Feind bis zum 
Bahndamm zurück. Der Kommandeur der 27. Infanterie- 
division, welche im Abschnitt Havel-Nord und -Mitte ein- 
geschoben wurde, übernahm das Kommando in diesem Ab- 
schnitt. Die gesamte Artillerie blieb jedoch dem Artillerie= 
kommandeur 32 unterstellt. Am Vormittag drang der Feind 
wiederum in den Chenawald ein, wurde aber gegen Mittag 
durch die 8. Kompagnie Infanterieregiments 177 wieder 
herausgeworfen. Gegen Abend gingen feindliche Kräfte er- 
neut aus der Linie Bahnhof—Soupleville Ferme vor. Der 
Angriff blieb liegen. Unsere Postierungen hielten auf Schüt- 
zenhöhe, Ostrand Füsilierhöhe, am Bachrand östlich Fenilla- 
wald und am Sägewerk stand. Bei der linken Nachbar- 
division saß dagegen der Feind noch im Moranvillerwald. 
Vom 15. September ab wurde die Artillerietätigkeit beim 
Gegner wieder geringer. Er zog sich zurück, auch der Chena- 
wald wurde von ihm geräumt. 
Bis zum 26. September trat wieder Ruhe auf der ganzen 
Front ein. Erst das an diesem Tage stärker einsetzende 
Artilleriefeuer ließ auf eine neue Unternehmung des Gegners 
schließen. 
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