Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

Reserven stark behindert worden. Der Tag verlief deshalb 
im allgemeinen ruhig. 
Am Abend wurde der Abschnitt des Infanterieregiments 
177 an die 1. Landwehrdivision, die zwischen der 32. Infan- 
teriedivision und der 15. Infanteriedivision eingeschoben 
wurde, übergeben. 
Am Morgen des 15. Oktober leitete schlagartig einsetzen- 
des stärkstes Artilleriefeuer, gerichtet gegen die inneren 
Flügel der 228. und 32. Infanteriedivision, sowie starke 
Vergasung des Abschnittes des Infanterieregiments 102 er- 
neute Angriffe der Amerikaner ein. Obwohl der Gegner 
bis zu fünfmal mit starken Massen anrannte, gelang ihm 
nur ein kleiner Einbruch beim II. und III. Bataillon In- 
fanterieregiments 103. Während der folgenden Nacht wurde 
  
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III. Bataillon Infanterieregiments 103 wurden unter Füh- 
rung von Hauptmann von Bünau, das I. und II. Bataillon 
Infanterieregiments 177 unter Befehl des Majors Matthes 
zusammengefaßt. Am 18. Oktober beschränkte sich der 
Feind auf heftiges Störungsfeuer gegen die Infanteriezone 
und das Hintergelände. Die eigene Artillerie erwiderte mit 
kräftigem Feuer auf die Schluchten und Anmarschwege der 
Feindeszone. Der Divisionsstab ging nach Jametz. 
Die nächsten Tage vergingen unter gegenseitigem Artillerie= 
kampfe. Patrouillen fühlten von beiden Gegnern vor. Am 
21. und 22. Oktober nahm das feindliche Artilleriefeuer an 
Kraft sichtlich zu. Am Morgen des 23. Oktober um 7 Uhr 
griff der Gegner die ganze Divisionsfront mit Ausnahme 
des linken Flügelbataillons — III. Bataillon Infanterse- 
  
   
    
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Skizze 28. Die 32. Infanteriedivision auf dem Rückmarsch nach dem Waffenstillstand 
durch kräftigen Gegensioß die alte Linie wieder hergestellt. 
Dabei wurden mehrere Maschinengewehre erbeutet. Am 
nächsten Morgen setzte der Feind seine Angriffe vor allem 
gegen das III. Bataillon Infanterieregiments 103 und 
den linken Flügel des Füsilierregiments 35 fort. Ortliche 
Einbrüche beim III. Bataillon Infanterieregiments 103 
wurden durch Gegenstöße ausgeglichen. Beim Füsilier- 
regiment 35 jedoch war der linke Flügel erheblich zurück- 
gedrückt worden. Infolgedessen sah sich auch das Infanterie- 
regiment 103 gezwungen, seinen rechten Flügel etwas zurück- 
zubiegen. Das I. Bataillon Infanterieregiments 103 wurde 
frisch eingesetzt und dafür das II. Bataillon Infanterie= 
regiments 177 hinter den gefährdeten rechten Flügel ver- 
schoben. "„ 
Am Morgen des 17. Oktober setzte die 228. Infanterie- 
division zur Wiedergewinnung der Hauptwiderstandslinie 
einen Gegenangriff an, zu dem ihr das II. Bataillon Infan= 
terieregiments 177 unterstellt wurde, um auch auf den 
rechten Flügel der 32. Infanteriedivision die alte Linie 
wiederzunehmen. Der Angriff kam bei dem II. Bataillon 
Infanterieregiments 177 gut vorwärts. Bei der 228. In- 
fanteriedivision traf der eigene Vorstoß auf einen feind- 
lichen Gegenangriff. Die 228. Infanteriedivision wurde 
in ihre Ausgangsstellung zurückgeworfen. Ein deutscher- 
seits erneuter Angriff am Mittag erreichte die erstrebte 
Hauptwiderstandslinie nicht ganz, so daß die Stellung des 
Infanterieregiments 103 zurückgebogen bleiben mußte. Am 
Abend griff der Feind erneut diesen Abschnitt an, wurde 
jedoch zurückgewiesen. Während der Nacht erfolgte die 
Ablösung des III. Bataillons Infanterieregiments 103 durch 
das I. Bataillon Infanterieregiments 102. Das l. und 
regiments 102 — an. Vor dem I. und II. Bataillon dieses 
Regiments wurde der Feind blutig abgewiesen. Es gelang 
ihm, das II. Bataillon Infanterieregiments 103 durchimmer 
wieder anstürmende Massen etwas zurückzudrücken. Erneute 
Angriffe gegen das II. Bataillon Infanterieregiments 102 
wurden aufgefangen. Die Reste der Bataillone Bünau (I. 
und III. Bataillon Infanterieregiments 103), Matthes (II. 
und III. Bataillon Infantcrieregiments 177) und Gläsche 
(I. Bataillon Infanterieregiments 177), sowie das zur Ver- 
fügung gestellte III. Bataillon Landwehr-Infanterieregiments 
33 traten nunmehr zum konzentrischen Gegenangriff an. 
Sie erlitten jedoch schon im feindlichen Artilleriefeuer so 
empfindliche Verluste, daß sie dem zahlenmäßig überlegenen 
Gegner nur wenig Boden abgewinnen konnten. Es wurde 
daher die Einbruchsstelle abgeriegelt, und dem Gegner wei- 
teres Vordringen verwehrt. 
Nach Gefangenenaussagen beteiligten sich an dem An- 
griff die Regimenter 113 bis 116 der 29. amerikanischen 
Division und Teile der Regimenter lo1 und 102 der 26. 
amerikanischen Division. Die Verluste des Feindes waren 
wiederum außerordentlich groß. 
Am 24. Oktober wurden feindliche Vorstöße gegen das 
I. Bataillon Infanterieregiments 102 im Maschinengewehr- 
und Handgranatenfeuer abgewiesen. Am Nachmittag setzte 
lebhaftes Feuer auf dessen Stellungen ein. Vier Kompag= 
nien des amerikanischen Regiments 101 traten zum Sturm 
an. Es gelang ihnen auch, eine 200 Meter breite Lücke in 
die Besatzung zu stoßen. Am Abend arbeitete sich der Feind 
durch Nachschieben von vier weiteren Kompagnien gegen die 
Höhenstellung vor. 
Im Morgengrauen des nächsten Tages wurde ein Gegen-
	        
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