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Angriff nicht fortsetzten, wurde befohlen, die vorderste
Linie als Hauptwiderstandslinie zu halten. Die 24. Infan-
teriedivision hatte den Abschnitt am Kanalknie zu halten,
rechts an die 10§. Infanteriedioision, links an die 11. In-
fanteriedivision angelehnt. Sie nahm nur zwei Regimenter
vor, zunächst rechts Infanterieregiment 170, links Infan=
terieregiment 133. Divisionsstabsquartier Geluwe.
Inzwischen waren hinter der Gruppe Wytschaete drei neue
Eingreifdivisionen bereitgestellt worden. Die Division, in
sich tief gegliedert und mit genügender Abwehrartillerie aus-
gestattet, sah nunmehr mit voller Zuversicht der Fortsetzung
der englischen Offensive entgegen.
Der Feind vermochte aber nicht so schnell seine schwere
Artillerie nachzuziehen und Klarheit über die neue deutsche
Front zu erhalten. So verschob sich der weitere Angriff.
Ende des Monats übergab dann die Division ihre neu-
geschaffene Stellung an die 10. bayerische Infanteriedivi-
sion, trotz ihrer Verluste stolz, daß sie nicht eine Fußbreite
von dem ihr anvertrauten Boden dem an Menschen wie
furchtbarem Kriegsgerät übermächtigen Feinde überlassen
hatte.
Die Verluste betrugen im Wytschaetebogen bei der 40. In-
fanteriedivision 63 Offiziere, 25300 Mann.
Die Großkämpfe in Flandern zerrissen das Band zwischen
dem Generalkommando des XIX. Armeekorps und seinen
beiden Divisionen, die nahezu drei Jahre so Großes voll-
bracht hatten.
Die 24. Infanteriedivision ging an die Front südwestlich
von Lille, die 40. Infanteriedivision, welche erst ihre star-
ken Verluste ersetzen mußte, wurde zunächst nach dem
Naume von Brügge überführt.
Das Generalkommando des XIX. Armeekorps
bis zum Kriegsende
Das Generalkommando übernahm Mitte Juni 1017 die
Gruppe Aubers südwestlich von Lille. Am 20. Juli 1917
starb nach kurzer Krankheit an Herzlähmung der Kom-
mandierende General, General der Kavallerie v. Laffert,
der in seltener Frische und Tatkraft das Korps fast drei
Jahre mit glänzendem Erfolg befehligt hatte.
Sein Nachfolger wurde der General der Infanterie
v. Carlowitz, bisher Kommandierender General des preu-
KHischen III. Reservekorps. Er übernahm am 17. August
das Generalkommando. Dieses verblieb bis zum 22. April
lous bei der sechsten Armee. Vom 9. April 1918 ab leitete
das XIX. Armeekorps den Angriff auf Armentières. Ihm
unterstanden dazu vier preußische Divisionen.
Ende April übernahm das Generalkommando die Gruppe
Gent bei der vierten Armee und dann im Juni ganz vor-
übergehend die Gruppe Dormoise bei der dritten Armee.
Am 17. Juni kehrte Generalkommando XIX wieder zur
sechsten Armee zurück und blieb dort, Korpshauptquartier
St. Maurice bei Lille bis Anfang September 1918. Dann
trat es zur vierten Armee über und übernahm dort wieder
zunächst die Gruppe Gent, Korpshauptquartier Steinghem.
Am 7. August wurde der General der Infanterie v. Carlo=
witz zum Oberbefehlshaber der neunten Armee ernannt. An
seine Stelle trat der Generalleutnant Lucius, bisher Kom-
mandeur der 123. Infanteriedivision.
Am 1o. September wurde das Generalkommando XIX
zur Heeresgruppe Herzog Albrecht von Württemberg ver-
setzt und bei der neunzehnten Armee, bayerischer General-
oberst Graf v. Bothmer (St. Avold), auf dem Delmer
Nücken in Lothringen, wo bei Kriegsbeginn die sächsische
Kavalleriedivision gestanden hatte, und an der Nid, wo die
45. Landwehr-Infanteriebrigade die ersten Stellungen 1914
gebaut hatte, eingesetzt. Sie hieß Gruppe „Herlingen“
nach dem gleichnamigen Armeehauptquartier.
Am 1. November trat dort die 24. Infanteriedivision
wieder unter ihr angestammtes Generalkommando. Sie
sollte am 9. November als Sicherheitsbesatzung nach Metz
rücken. Zu spät. Dort setzte sich am 9. November schon
der Soldatenrat in den Besitz der Macht, während der Feind
buchstäblich vor den Toren der Neichsfestung stand. Tags
darauf brach auch bei Generalkommando XIX die Nevolu-
tion aus. Preußische Landsturmpioniere hatten den trau-
rigen Ruhm, sie zu eröffnen. Das Generalkommandd blieb
noch bis Zweibrücken bei der Marschgruppe des Korps und
fuhr am 19. November nach Leipzig zur Durchführung der
Demobilisierung voraus.