Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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Die 40. Infanteriedivision in den letzten 17 Kriegsmonaten 
1. In Belgischflandern 
Vom 10. Juni bis 14. August 1917 
Nach dem schweren Kampfe in Wytschaetebogen wurde 
die Division zunächst in die Gegend östlich von Kortryk 
(Courtrai) zurückgezogen und dann nach Brügge und dessen 
östlicher Umgebung mit der Bahn verschoben. Dort stellte 
sie in der nächsten Zeit die stark zusammengeschmolzenen 
Infanterieverbände neu her. Der ganze, noch nicht einmal 
fertig ausgebildete Ersatz des Nekrutendepots ging dabei 
auf. Die seelische Schwächung und körperliche Ermüdung 
der furchtbaren letzten Wochen im Wytschaetebogen waren 
nicht in wenig Wochen voll zu beheben. Die Ausbildung 
und innere Festigung der Verbände, selbst der neuen Kom- 
      
   
  
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die Seeküste und die Häfen der deutschen Unterseeboote 
endlich in englische Gewalt zu bringen. 
Die jungen Truppen gerieten somit sofort in das fürch- 
terlichste Feuer, wie es der Reichtum an Großkampfgerät 
und die Erfahrung seit der Sommeschlacht dem Gegner 
eben ermöglichte. 
Das Vorfeld des neuen Abschnitts der Division erstreckte 
sich bis zum Berkanal, die Hauptwiderstandslinie bildete die 
starke Front Luighem—Werkem—Draaibank. Diese wie 
die dahinter liegenden zur Verteidigung vorbereiteten Linien 
und die Unterkünfte der Ruhetruppen bis zum Dioisions- 
staboquartier Kortemark lagen beständig unter feindlichem 
Beschuß. 
Das zermürbte die Widerstandskraft der Leute bis zum 
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Skizze 35. 40. . Infnteriedloision. in Flandern 1917 
pagnien in sich war noch nicht wieder erreicht, als am 
17. Juli bereits die Division von neuem in vorderster 
Linie eingesetzt werden mußte. Das Feldartillerieregiment 32 
war bereits am 5. Juli vom Schießplatz zurückgekehrt, 
auch die schweren Batterien hatten ihr Material voll wieder 
ergänzt. So war die Division äußerlich wieder die alte, 
sturmbewährte 40. Infanteriedivision, aber ihr Kern an 
erfahrenen Führern und Unterführern war bereits bedenk- 
lich zusammengeschrumpft und die Zahl der wirklich front- 
verwendungsfähigen Mannschaften war in den der Ziffer 
nach ja vollzähligen Kompagnien recht klein, kaum 70 bie 
80 bei mehr als 200 Mann Gesamtstärke. Das muß man 
sich bei der Beurteilung der Leistungen seit Sommer 1917 
immer gegenwärtig halten. 
Mit der Ablösung im Abschnitt zwischen dem Blankaart- 
see und der Südwestecke des Houthoulsterwaldes am 18. 
und 19. Juli fiel die Vorbereitung des großen englisch-fran- 
zösischen Durchbruchsversuchs nördlich von Dpern zusam- 
men, welcher bis Brügge und Gent durchstoßen sollte, um 
Vorbrechen des Hauptangriffs am 31. Juli schon ganz 
bedenklich. Trotzdem hat die Division dann nach namhaften 
Verlusten noch weitere vierzehn Tage unerschütterlich aus- 
gehalten und ihre Stellungen bis auf das befehlsgemäß 
Anfang August geräumte Vorfeld unverkürzt bei ihrer Ab- 
lösung übergeben. 
Seit 19. Juli lagen die Truppen in erhöhter Bereitschaft. 
Bald machten die Zerstörungen an den Stellungen unaus- 
gesetzte Arbeit in schwerstem Feuer bei Tag und Nacht 
nötig. Ganz vorn in Drie Grachten lag ein Offizier mit 
60 Mann und zwei Maschinengewehren inmitten „eines 
wüsten Gemischs von Minen= und Granattrichtern, Beton- 
blöcken, Stein= und Holzsplittern, Eisenschienen und Stachel- 
draht“ als äußerster Vorposten am Kanal, dicht am Feind, 
durch den Kanal, über den eine Laufbrücke die Verbindung 
aufrecht erhielt, und eine weite kahle Fläche von der eigent- 
lichen Stellung getrennt. Die Unterstände waren nicht 
mehr granat= und minensicher. Nur das Schilf in der Nähe 
bot Zuflucht bei besonders starker Beschießung. In solcher
	        
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