fullscreen: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

Hölle lebten mehrere Tage und Nächte 
Vorpostentrupps. 
Der englisch-französische Großangriff brach am 31. Juli 
los. Er traf nur mit seinem äußersten linken Flügel die 
Division und wurde von ihr glatt abgewiesen, bei Infanterie- 
regiment 134 und 104 in schneidigem Gegenstoß. Ebenso 
unerschütterlich hielten die drei Regimenter 104, 134 und 
181 in den nächsten Tagen aus. Aber am 4. August ver- 
langte der Divisionskommandeur unter Schilderung der 
Lage seiner Leute energisch deren baldige Ablösung. „Seit 
20. Juli haben die Leute keine Ruhe gehabt bei schlechtestem 
Wetter und dauernder schwerster Beschießung. Der große 
Ausfall von Offizieren und Unteroffizieren erschwert das 
Zusammenhalten des jungen Ersatzes. Der blutige Verluft 
hintereinander die 
  
   
  
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beläuft sich schon am 4. August auf 41 Offiziere und mehr 
als 1600 Mann. Sie entfallen zumeist auf den alten ker- 
nigen Stamm, der allein zunächst frontverwendbar ist.“ 
Aus seiner eigenen Wahrnehmung meldet deshalb der Ge- 
neral Meister, daß die frischgebildete Division auf länger 
hinaus nicht den Aufgaben einer Großkampffront gewach- 
sen ist und bittet um Ablösung. Aber erst zehn Tage später 
kann sie gewährt werden. Der ins Ungemessene gewachsene 
Weltkrieg und die Notwendigkeit, allerorts deutsche Trup- 
pen zur Stützung der Widerstandskraft zu verwenden, 
zwingt zur Ausnutzung gerade der besten Didisionen bis 
über die Grenze des Zulässigen hinaus. 
Die tapferen Regimenter leisteten auch ferner das un- 
möglich scheinende. Sie hielten bis zur Ablösung durch die 
119. Infanteriedivision am 14., 15. und 16. August aus. 
Ja noch am 9. August machte Infanterieregiment 134 zu- 
sammen mit der Sturmabteilung der 40. Infanteriedivi- 
sion einen gelungenen Vorstoß zur Erweiterung der Vor- 
feldzone, ebenso Infanterieregiment 104 am folgenden 
Tage. Namentlich die letzte Woche lag die ganze Stellung, 
insbesondere auch die unter dem Artilleriekommandeur 
Oberst Kaden unerschütterlich aushaltende Artillerie, die 
neun sächsischen Batterien des Feldartillerieregiments 32 
und die zugeteilten zwölf schweren und neun Feldbatterien 
preußischer Regimenter, unter schwerstem Beschuß und 
fortwährender Vergasung. Trotzdem beteiligte sich die ge- 
samte Artillerie selbst noch am Ablösungstag, 14. August, 
    
   
   
Mahssab 
2 
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in erfolgreichster Weise an der Abwehr eines Großangriffs 
gegen die linke Nachbardivision. Ihre Vernichtungsfeuer- 
wellen mit eingestreutem Gasschießen waren auf die feind- 
lichen Angriffsmassen südlich Steenstraat von grauenhafter 
Wirkung. . 
MitdiesemEindruckfchieödie40.Infanteriedivision 
von dem Flandernschlachtfeld. Nicht auf lange. 
2. In der Siegfriedstellung südöstlich von 
St. Quentin 
Von Mitte August bis Mitte Oltober 1917 
Die Division wurde mit der Bahn nach dem Raume 
östlich von St. Quentin in den Bereich der zweiten Armee 
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Skizze 36. 40. Infanteriedivision bei St. Quentin 
überführt und dort sofort bei der Gruppe Oise zur Ab- 
lösung der 208. Infanteriedivision im Abschnitt Itancourt 
in vorderste Linie gezogen. Dort standen rechts in und süd- 
lich Itancourt Infanterieregiment 134, in der Mitte Infan= 
terieregiment 181 und links in und um Alaincourt, bis zur 
Oise reichend, Infanterieregiment 104. Divisionsstabsquar= 
tier war Origny. 
Die Ablösung verlief glatt. Vor der Front war die fran- 
zösische 27., später die 81. Infanteriedivision, die beide 
zwar wenig Wert auf Patrouillengehen legten, aber sehr 
aufmerksam im Postendienst in ihrer vorgeschobenen Siche- 
rungslinie waren. Scheinbar nichts in und hinter der deut- 
schen Linie entging ihrer Beobachtung und sofortiges mäch- 
tiges Artilleriefeuer setzte gegen verdächtige Stellen und 
Bewegungen ein. Am 24. August erfolgten nachts zwei 
Gasangriffe ohne Schaden. Einmal verlegte sich die fran- 
zösische Artillerie auf Zerstörungsschießen gegen einzelne 
Batterien und mehrfach auf Feuerüberfälle gegen die stark 
belegten Orte Thenelles und Ribemont. In letzterem ent- 
zückend auf der Höhe über der Oise gelegenen altfranzösi- 
schen Flecken wurden der Bürgermeister und viele Bewohner 
dadurch getötet, nicht aber die in gewaltigen Kellerkasernen 
untergebrachten Reserven behelligt. 
In den zwei Monaten in der Siegfriedstellung erholte 
sich die Division wieder etwas. Aber schon Mitte Oktober 
wurde sie wieder nach Flandern berufen und wie früher im 
Abschnitt von Merkem eingesetzt.
	        
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