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unterstellt, dann als Eingreifdivision für das XVIII. Armee-
borps und das III. bayerische Armeekorps bestimmt. Sie lag
zunächst in den Orten westlich von Bouchain, Dinvisions-
stabsquartier erst Marquette, dann Fressain. Vom 25. August
ab übernahm der Dioisionskommandeur den Befehl im Ab-
schnitt der 2. Garde-Reservedivision. Seine Infanterie griff
aber schon am 22. August in die Sommeschlacht ein, siehe
die Skizze 40. .
7. An der Somme
Ende August 1918
Am 21. August wurden drei Eingreifgruppen, v. Pape,
Infanterieregiment 104, III. Feldartillerieregiment 32 und
3. Pionierbataillon 22 nach Mory, v. Uslar, Infanterieregi-
ment 134 und I. Feldartillerieregiment 32 nach Vaulr-
Vraucourt sowie Werner, Infanterieregiment 181, II. Feld-
artillerieregiment 32 und Reserve-Pionierkompagnie §4 nach
Mory—St. Léeger vorgezogen. Divisionsstab Qucant. Der
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Skizze 41. Die 40. Infanteriedivision
in Flandern Herbst 1918 westlich von Courtrai
Kommandeur der 88. Infanteriebrigade übernahm den Be—
fehl über die Infanterie der bereits kämpfenden 234. Infan-
teriedivision und der 40. Infanteriedivision. Ihr Kampf-
raum wurde nördlich durch die Linie Moyenneville—St.
Lôger, südlich durch die Linie Courzelles—Mory begrenzt.
Die vorderste Linie verlief etva am Bahndamm Arras—
Achiet le Grand, den der Feind an einzelnen Stellen über-
schritten hatte.
Die Division sollte im Anschluß rechts an die 36. In-
fanteriedivision, links an die 6. bayerische Reservedivision,
am 22. August §,45 Uhr früh zum Gegenangriff über die
Linie Hamelincourt—Ervillers vorbrechen, Infanterieregi-
ment 104 und Infanterieregiment 181 in vorderer Linie,
Infanterieregiment 134 zunächst Reserve bei Mory.
Die Artillerie sollte eine halbe Stunde lang vorarbeiten.
Die eigene Infanteric lag etwa 800 Meter östlich des an-
zugreifenden Bahndammes, dicht am Feind. Sie hatte aber
der Artillerie ihren Standort als dicht östlich der Bahn
mitgeteilt. Infolgedessen blieb die ganze Feindesstellung
diesseits der Bahn beim Sturmreifschiesen unbeschossen.
Der Angriff ging infolgedessen gegen einen voll wider-
standsfähigen Feind. Trotzdem erreichten die beiden tapfe-
ren Regimenter, allerdings unter schweren Verlusten, den
Bahndamm und nisteten sich dort in der folgenden Nacht
ein. Der Angriff hatte in die Vorbereitung eines feindlichen
Großangriffs hineingestoßen.
Am 23. August ging der Engländer zum Angriff 6 Uhr
vormittags über. Zahlreiche Panzerwagen waren im Schutze
ded dichten, künstlich vermehrten Morgennebels bereitgestellt
worden. Sie kamen völlig überraschend bis an die sächsi-
schen Stellungen heran. Die beiden Regimenter verteidigten
sich zäh. Der Verlust namentlich an Offizieren und Unter-
offizieren war groß.
Ein gegen 1,30 Uhr nachmittags wiederholter Angriff
des Gegners warf die vorderen Regimenter auf das Infan-
terieregiment 134, das bei Mory eine Aufnahmestellung
besetzt hielt, zurück. Diese wurde gehalten.
In der folgenden Nacht wurde die Infanterie der Divi-
sion herausgezogen und löste in der Nacht zum 25. August
die links anschließende 2. Garde-Reservedivision in Linie
bis Beugnätre ab. Der Divisionsstab siedelte nach Sains lez
Marquion über.
In der Stellung der 2. Garde-Reservedivision waren noch
versprengte Teile der 6. bayerischen Reservedivision (Infan=
terieregimenter 17 und 20) und der 111. Infanteriedivision
(Infanterieregiment 76) anwesend. Major v. Pape über-
nahm mit den Resten von 104 und 181 den Nordteil,
Oberst v. Uslar mit Infanterieregiment 134 und den Resten
der Stellungsbesatzung den Südteil des Abschnitts.
Bereits 4,30 Uhr vormittags setzte ein starker feindlicher
Angriff ein. Die Kampflinie wurde bis zum Westrand
von Fapreuil zurückgedrückt. Dort wurden alle weiteren
Angriffe aus Richtung Böhagnies—Sapignies und von
Süden her abgeschlagen. Ein für Abend angesetzter Gegen-
stoß unterblieb. Nachts wurde die eigene Artillerie zurück-
genommen und tief gegliedert.
Am 26. August lag seit 4 Uhr früh Trommelfeuer auf
der ganzen Front. 7 Uhr erfolgte ein starker Angriff, der
den Feind bis zum Ostrand von Beugnatre vorwärts brachte.
Alle weiteren Versuche, den Erfolg auszubauen, wurden von
der seit sechs Tagen kämpfenden zähen sächsischen Infanterie
abgewiesen. Die Artillerie unterstützte sie dabei vorzüglich.
In der Nacht zum 27. August löste das Leibgrenadier-
regiment 100 mit 6 Kompagnien und 1 ½ Maschinen-
gewehrkompagnien das Regiment Pape ab. Am 27. August
setzte 8 Uhr morgens wieder Trommelfeuer ein. Der darauf
folgende Angriff wurde abgeschlagen. Am Abend wurde
das Trommelfeuer wiederholt. Ein Angriff unterblieb. Auch
am 28. August herrschte verhältnismäßige Ruhe. Nur lag
Stellung, Hintergelände und Anmarschgebiet Tag und Nacht
unter schwerstem Feuer. In der Nacht zum 29. August löste
das III. Bataillon des Leibgrenadierregiments die linke
Hälfte der Stellungsbesatzung ab. Es wurde hierzu aus
der Kampffront der linksanschließenden 36. Infanterie-
dioision herausgezogen, ein gewagtes Manöver, das aber
ohne große Verluste gelang.
Am Nachmittag des 29. August ging der Feind ohne
Artillerievorbereitung gegen die Stellung westlich von Vaulr
vor. Er wurde abgewiesen. 7 Uhr abends erfolgte dann
ein starker Angriff mit zahlreichen Tanko auf der ganzen
Front. Er wurde meist schon durch das Artillerieabwehr-
feuer abgeschlagen. Nur die Höhe südwestlich von Vaulr
nahm der Feind. Zahlreiche Tanks, von den Tankabwehr=
nestern erledigt, blieben bewegungounfähig liegen.
In der nächsten Nacht wurden die Infanterieregimenter
104 und 134 herausgezogen und von Regimentern der 220.
Infanteriedivision ersetzt. Bei der Ablösung gerieten das
I. und II. Bataillon des Leibgrenadierregiments 100 bis
auf die 4. Kompagnie infolge Zusammentreffens mit einem
mächtigen Vorstoß der Engländer in Gefangenschaft. Am
30. August setzte der Feind den Angriff fort und drang an
einzelnen Stellen der Hauptwiderstandslinie ein. Am Abend
warf ihn ein Gegenstoß von Teilen des Leibgrenadierregi-
ments loo und des Infanterieregiments 181 nach hartem
Kampfe aus Vaulr wieder heraus. In der folgenden Nacht