fullscreen: Archiv für öffentliches Recht. Band 35 (35)

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chen allen unsren verordneten Öbristen, auch unterhaubtleuten, fendri- 
chen und waybeln, so von den gedachten obristen gesetzt werden, wyder 
und gegen die Türken gehorsam zu sein usw., 
nach der sich vertragsmäßig geworbene Söldner dem Reich wider 
die Türken verpflichten, mit der Vorsehrift für die altmärkischen 
Lehensleute, die 1626 unter dem Rittmeister Adam Valentin von 
Redern — dem bisherigen Brauch zuwider — sich eidlich ver- 
pflichten sollten. In diesem Artikelsbrief, dessen Herausgabe und 
Erläuterung ebenfalls v. BONIN zu verdanken ist °*, heißt es: 
Ihr sollet vorß erste dem durchleuchtigsten, hochgebohrnen fürsten und 
Herrn, Herrn Georg Willhelmben, marggrafen zu Brandenburg p. Chur- 
fürsten p., alß unserm allerseitß& gnedigstem landtßfür- 
sten und herrn geloben und schweren, in allen und jeden kriegß- 
nohtdurfften zu behuef dieses unseren vaterlandes der chur 
und marck Brandenburg, so offt ihr dazu von seiner ch. d. oder ewrem 
rittmeister Adam Valentin von Redern, undt wer künftig an seiner stadt 
dazu verordnet und vorgestellt werden möchte, erfordert werdet, ge- 
trewlich und ehrlich, auch mit darsetzung leibes und lebenß zu dienen 
und seiner ch. d. schaden zu wenden und frommen zu befordern. 
Hier tritt die Wehrpflicht als Untertanenpflicht auf, freilich 
auch als ein Vorrecht der Edelsten der Nation und nicht, wie RV. 
Art. 57 und VU. Art. 34 bestimmen und wie der Fahneneid vor- 
aussetzt, als allgemeine Wehrpflicht, die für König und Vater- 
land geleistet und darum dem Allergnädigsten Landesherrn eidlich 
bekräftigt wird. — 
Der Fahneneid wird dem Landesherrn geleistet und grund- 
sätzlich auch in die Hände des Landesherrn abgelegt. Die Funk- 
tion des Eidnehmenden in diesem engeren for- 
mellen Sinne wird in der Regel delegiert. An der Ver- 
eidigung der Garde in Berlin und der Marine pflegte Seine Majestät 
der Kaiser und König fast regelmäßig teilzunehmen. In anderen 
Fällen wird die Person des Königs durch einen Offizier vertreten. 
Nicht durch die Fahne, wie manche annehmen °®,. Die Befugnisse 
% vw. BonIn in Forschungen z. Brandenburg. u. Preußischen Geschichte. 
23, 2. 1910. S. 219 ff. 
8 Gr. WALDERSEE, Der Dienst des Infant.-Unteroffiziers. 19. Aufl.
	        
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