Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Erster Band. Der Bundesrat des Norddeutschen Bundes (1867-1870). (1)

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„Ich fühle mich in meinem Gewissen gedrungen, hier auszusprechen, daß 
ich die Wirksamkeit des Herrn Präses, Generals v. Rieben, meines Gefährten 
und treuen Gehilfen, für eine überaus gesegnete halte, welche sich in zahlreichen 
organisatorischen Arbeiten auf das glänzendste bewährt hat.“ 
Zur Illustrirung von Riebens Verhältnis zu Roon schalte ich hier noch 
folgenden bisher gleichfalls unveröffentlichten Brief des letzteren ein: 
Berlin den 1. Juli 1867. 
Seine Majestät der König haben mich zu meiner besonderen Freude und 
Genugthuung zu beauftragen geruht, Euer Excellenz die anliegende Allerhöchste 
Ordre und den Ihnen zu Ihrem 50jährigen Dienstjubiläum verliehenen Roten 
Adler-Orden 1. Klasse mit Eichenlaub übergeben zu lassen. 
Diesem Allerhöchsten Auftrage entsprechend, bringe ich Ihnen zugleich zu 
Ihrem Ehrentage meinen herzlich teilnehmenden Glückwunsch mit um so größerer 
Freude dar, als die näheren dienstlichen Beziehungen, in denen ich zu Ihnen 
längere Zeit hindurch gestanden habe, meine Euer Excellenz stets gewidmete 
Hochachtung und Freundschaft nur haben vermehren können. 
Angesichts der Ihnen von unserem Königlichen Landesherrn für hin- 
gebende treue und gute Dienste vielfach erteilten Beweise Allerhöchster Aner- 
kennung, fühle ich meinerseits das Bedürfnis, Ihnen bei Gelegenheit Ihrer 
Jubelfeier meinen innigen Dank für den mir in meiner schwierigen Doppel- 
stellung gewährten unschätzbaren Beistand auszudrücken. 
Mit dem aufrichtigsten Wunsche, daß Ihnen von Gottes Gnade ein schöner 
zufriedener Lebensabend beschieden sein möge, und mit der Bitte, mir Ihre 
Freundschaft auch ferner zu bewahren, bleibe ich in den Gesinnungen der herz- 
lichsten Anerkennung und Ergebenheit 
Euer Excellenz 
treu zugeneigter Freund und Diener 
v. Roon. 
* 
Die Freundschaft zwischen v. Rieben und dem General v. Manteuffel 
datirt seit ihrer gemeinsamen Adjutantenzeit um 1840 bei dem Prinzen Albrecht 
her und fand später ihren Ausdruck darin, daß Rieben bei dem Twestenschen 
Duell Manteuffels Sekundant wurde; diese Freundschaft hat sich bis zum 
Ableben treu erhalten. 
Das beiderseitige Verhältnis wird durch folgenden bisher gleichfalls un— 
veröffentlichten Brief Manteuffels an Rieben illustrirt: 
Lieber Rieben! 
Ich lese in den Zeitungen, daß Sie den Dienst verlassen und sich auf 
Ihre Güter zurückziehen, für einen Mann, der so in dem Dienste des Königs 
gelebt hat, wie Sie, ist das ein wichtiger Lebensabschnitt! Wenn mir der
	        
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