Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Vierter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1878-1881). (4)

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ausgehend, daß es ihnen gezieme, mit dem Fürsten Bismarck zu stehen und 
zu fallen. 
Mitte August 1879 beauftragte der Kaiser auf Bismarcks Antrag nach 
Maßgabe des Gesetzes vom 17. März 1878 (Reichs-Gesetzbl. S. 7) mit der 
Stellvertretung des Reichskanzlers in den Finanzangelegenheiten des Reichs, 
insoweit sie sich in der ausschließlichen Verwaltung desselben befinden, an Stelle 
des Staatsministers Hofmann den Unterstaatssekretär im Reichsschatzamt Scholz.:) 
Auf Bismarcks Antrag vom 17. Januar 1883 beauftragte fernerhin der 
Kaiser unter dem gleichen Datum in Gemäßheit des Gesetzes vom 17. März 
1878 für die Dauer der Behinderung des Staatsministers und Staatssekretärs 
des Innern v. Boetticher den Staats= und Finanzminister Scholz mit der Stell- 
vertretung des Reichskanzlers.2) 
Scholz hat sein Amt als Finanzminister Preußens genau 8 Jahre ver- 
waltet.3) Nächst seinem früheren Chef Camphausen, welcher das Finanzportefeuille 
14 Jahre in Händen hatte, ist er der dauerhafteste Finanzminister gewesen, 
denn die dazwischen berufenen Minister Hobrecht und Bitter blieben nur ¾ be- 
ziehungsweise 3 Jahre in ihrer Stellung. Sein Rücktritt war besonders in einer 
Beziehung bedeutungsvoll. Mit ihm schied das erste Mitglied des Ministeriums 
Bismarck, welches beim Rücktritt seines langjährigen Präsidenten, abgesehen von 
dem Grafen Herbert, sonst vollzählig im Amte blieb. 
Das Fazit der achtjährigen preußischen Finanzpolitik unter Scholiz schilderten 
die „Berliner Politischen Nachrichten“ sehr zutreffend wie folgt: „Der letzte vor 
der Uebernahme des Finanzministeriums durch den Staatsminister v. Scholz 
aufgestellte Staatshaushalts-Etat schloß mit 934,6 Millionen Mark an Ein- 
nahmen und Ausgaben ab; der Etat für 1890/91 schließt, abgesehen von dem 
Nachtragsetat, mit 1591,6 Millionen in Einnahme und Ausgabe ab. Jener 
Etat balancirte nur durch Einstellung von außerordentlichen Einnahmen im Be- 
1) In Kohls Bismarck-Regesten übersehen. 
2) „Deutscher Reichs-Anzeiger“ v. 18. 1. 83 Nr. 16. In Kohls Bismarck-Regesten 
übersehen. 
3) Ueber seine ministerielle Wirksamkeit finden sich folgende Notizen in meinem oben 
S. 137 Note erwähnten Werke: 6. März 1883 Schreiben an den Finanzminister Scholz, 
betreffend den Schiffabrtskanal von Dortmund nach der unteren Ems. Aktenstücke Bd. II, 
S. 123 Note. 24. Oktober 1883 Finanzminister Scholz in Friedrichsruh. 26. Juni 1884 
Schreiben an den Finanzminister Scholz, betreffend den Antrag Hamburgs auf Einführung 
der surtaxe d'’entrepôt, Aktenstücke Bd. II. Nr. 80. 17. Dez. 1884 Schreiben Bismarcks 
an Scholz, betreffend die Abänderung des Zolltarifs, Aktenstücke Bd. II Nr. 89. 3. Januar 
1885, nachmittags, längere Konferenz mit Bismarck. 12. Nov. 1885 Staatsminister 
v. Scholz begibt sich nach Friedrichsruh. 18. u. 19. Okt. 1887 Finanzminister v. Scholz in 
Friedrichsruh.
	        
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