Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Vierter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1878-1881). (4)

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6. Sachsen· Altenburg. 
Wirklicher Geheimer Rat, Staatsminister v. Leipzigert) 
(geb. 16. Juni 1822, gest. 14. Oktober 1896) 
nahm an den Sitzungen des Bundesrats zum ersten Male im Januar 1881 
teil. Der Aufenthalt in Berlin währte längere Zeit, da sich an die Bundesrats- 
sitzungen seine Sendung als Gratulations-Gesandter zu der Vermählungsfeier 
des Prinzen Wilhelm von Preußen anschloß. Dadurch war ihm auch Gelegenheit 
geboten, mehreren Einladungen Bismarcks Folge zu leisten. 
Um diese Zeit endete aber eigentlich die längere und häufigere Anwesenheit 
der kleinstaatlichen Minister (sogenannten Ministerkonferenzen) in Berlin, und es 
trat die ständige Vertretung der einzelnen Staaten durch einen in Berlin woh- 
nenden Vertreter ein. Die sächsisch-thüringischen Staaten vertrat der jetzige Groß- 
herzoglich sachsen-weimarische Wirkliche Geheime Rat Dr. v. Heerwart, und die 
leitenden Staatsminister wurden in den folgenden Jahren nur durch die ihren 
Staat näher berührenden Fragen nach Berlin geführt. 
7. Sachsen-Coßburg-Gotba. 
Staatsminister Freiherr v. Seebach. 
(ek. oben S. 19). 
Aus dem Briefwechsel desselben mit seiner Tochter Wanda v. Koethe mögen 
folgende Auszüge hier Platz finden. 
Friedrichroda, den 12. Oktober 1879. 
An Frau Wanda v. Koethe. 
Bei Deinem Interesse für unseren Herrn Generalpostmeister wird es dir 
vielleicht Spaß machen, den mitfolgenden Brief von ihm zu lesen. Die Nimrods- 
1) Hugo Heinrich Alfred von Leipziger, geboren zu Naumburg a. d. Saale, besuchte 
das Dom-Gymnasium in Naumburg, studirte Jura in Jena, Greifswald und zuletzt in 
Berlin. In Greifswald gleichzeitig Ableistung seiner Militärdienstzeit bei den Jägern. 
1846 Eintritt als Auskultator, später Referendar beim Appellationsgericht zu Naumburg. 
1852 großes Staatsexamen und Uebertritt zur Verwaltung; kürzere Verwendung bei den 
Regierungen von Bromberg und Posen. 1854 definitive Anstellung bei der Regierung von 
Magdeburg. 1862 Versetzung nach Potsdam, wo er bald zum Regierungsrat und Ober- 
Präsidialrat befördert wurde. 1868 Versetzung nach Düsseldorf, 1870—71 dort in Ver- 
tretung des ins Elsaß als Zivilkommissar berufenen Regierungspräsidenten von Kühlwetter 
Delegirter der freiwilligen Verwundeten= und Krankenpflege für die Regierungsbezirke 
Düsseldorf und Aachen. 1872 Versetzung nach Erfurt und 1876 als Ober-Regierungsrat 
nach Magdeburg; im Januar 1880 erfolgte seine Berufung als Herzoglich sachsen-alten- 
burgischer Staatsminister und seine Ernennung zum Bevollmächtigten zum Bundesrat. 
Im Sommer 1891 erhielt er den wegen zunehmender Kränklichkeit erbetenen Abschied.
	        
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