— 16 —
mit dem preußischen Kriegsministerium sowie in der Teilnahme an den Beratungen
des Ausschusses für das Landheer und die Festungen. Direkte amtliche Be-
ziehungen zum Fürsten Bismarck haben nicht bestanden.
Generaldirektor der Königlich bayerischen Verkehrsanstalten
v. Hocheder
(geboren 1821, gest. 16. Januar 1894).
Adolf v. Hocheder, geboren zu Aschaffenburg, besuchte nach Absolvirung der poly-
technischen Schule in München die ungarische Bergakademie in Chemnitz, unterzog sich 1843 der
Konkursprüfung der Aspiranten zum bayerischen Berg= und Salinendienst und wurde 1844 als
Berg= und Salinenpraktikant in den Staatsdienst ausgenommen. Am 1. Januar 1853
erfolgte seine Ernennung zum Hüttenmeister in Weiherhammer und 1856 seine Beförderung
zum Bergmeister in Fichtelberg. 1858 verließ er den Staatsdienst und wirkte in Privat-
diensten als Inspektor und nachmals Direktor der Gewerkschaften Achthal, Hammerau und
Hohen-Aschau. Von diesem Posten aus wurde er 1864 als Direktor und zweiter Vorstand
der Königlichen General-Bergwerks= und Salinen-Administration in den Staatsdienst zurück-
berufen und 1866 zum Generaladministrator dieser Stelle berufen. Am 1. September 1871
übernahm v. Hocheder die Stelle des Generaldirektors der Königlich bayerischen Verkehrs-
anstalten und damit die obere Leitung der Staatseisenbahn= und Post= und Telegraphen-
verwaltung. Am 1. August 1886 trat er in den erbetenen Ruhestand, welchen er über sieben
Jahre genoß. Hocheder wurde im April 1879 zum stellvertretenden Bevollmächtigten Bayerns
zum Bundesrate bestimmt und zugleich als Vertreter Bayerns in den gemäß Bundesratsbeschluß
am 2. April 1879 gebildeten außerordentlichen Bundesratsausschuß für Ausarbeitung eines
Gesetzes zur Regelung des Eisenbahngütertarifwesens abgeordnet. Derselbe heteiligte sich
an den im Mai 1879 stattgehabten Sitzungen dieses besonderen Ausschusses. Ob er hierbei
mit dem Fürsten Bismarck in persönliche Berührung kam, darüber liegen Anhaltspunkte
nicht vor.
3. Königreich Sachlen.
Finanzminister Freiherr v. Könneritz)
(geboren 4. März 1835, gestorben 20. Januar 1890).
In dem Nachruf, den die „Dresdner Nachrichten“ dem Freiherrn v. Könneritz
widmeten, heißt es: Das erste Budget, das der neue Finanzminister mit dem
mandirt zur mathematischen Sektion des topographischen Bureaus des Generalstabs, 1864
Compagniechef im 14. Infanterieregiment, 1866 Hauptmann im Generalstab; den Feldzug
gegen Preußen machte er als Generalstabsoffizier der zweiten Division mit. 1870/71 Major
im Generalstab, während des Feldzugs gegen Frankreich dem Generalstab des Oberkommandos
der III. Armee altachirt. 1871 als Referent in das bayerische Kriegsministerium ein-
berufen, 1873 Chef der Abteilung für allgemeine Armeeangelegenheiten; 1878 zum Militär-
bevollmächtigten in Berlin und zum Bevollmächtigten zum Bundesrat ernannt. 1884
aus Gesundheitsrücksichten auf Antrag zur Disposition gestellt.
1) Leonce Frhr. v. Könneritz wurde in Paris, wo sein Vater sächsischer Gesandter
war, geboren, erhielt teils in Frankreich, teils in Deutschland eine ausgezeichnete Erziehung,
studirte in Leipzig und Heidelberg Jura und Volkswirtschaft und trat sodann in den
sächsischen Staatsdienst. 1864 wurde er Amtshauptmann in Chemnitz, 1874 Kreishaupt-