Full text: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Vierter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1878-1881). (4)

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Mittelstaat im richtigen Verhältnis zum Reich zu erhalten. Die süddeutschen 
Verhältnisse sind Herrn Hofmann zudem vollständig geläufig, wie die Ver— 
hältnisse in Hessen und den Reichslanden manche Analogien darbieten. Ob 
aber die Stellung in Elsaß-Lothringen überhaupt eine mögliche ist, das wird 
vielseitig bezweifelt, und wie in Berlin den Fall des Herrn Delbrück findet 
er in Straßburg den Fall des Herrn Herzog als ein bedenkliches Vorzeichen.“ 1) 
Die „National-Zeitung“ hatte ein prophetisches Wort gesprochen, denn 
Hofmann blieb nicht ganz 7 Jahre der leitende Minister von Elsaß-Lothringen 
unter dem Statthalter Manteuffel, mit dessen System, an dem Hofmann gewiß 
nicht schuld war, er selbst fallen mußte.?) 
1) Sonstige Rückblicke über die Wirksamkeit Hofmanns im Reiche und Erwägungen 
über seinen Uebertritt in den elsaß-lotbringischen Landesdienst findet man in der „Nat.-Ztg.“ 
Nr. 372, 378, 385, 401, 405, v. 11., 14., 19., 28. und 31. 8. 80. 
2) Hofmann wollte bereits im Jahre 1886 zurücktreten. Die bittere Erfahrung, daß 
sein dem Lande und dessen Bevölkerung entgegengebrachtes Wohlwollen und seine unermüd- 
liche Fürsorge für eine gedeihliche Entwicklung der Verhältnisse mit wenig Dank erwidert 
wurden, reifte die damalige Absicht im März 1887 zum festen Entschluß. Die „National-= 
liberale Korrespondenz“ schrieb zu dieser Angelegenheit: „Der Rücktritt des Staats- 
sekretärs v. Hofmann in Straßburg ist gleichsam das Signal für eine durch- 
greifende Aenderung in der Politik des Statthalters. Solange Herr v. Hofmann das 
reichsländische Ministerium leitete, konnte das System Manteuffel nicht völlig als über- 
wunden gelten. Der Staatssekretär ist ein Beamter von anerkennenswerter Gewandtheit; 
er hat gewiß nicht alles gebilligt, was Herr v. Manteuffel für gut fand, aber in seinem 
eigenen Wesen liegt zu viel Milde und wohlwollende Lässigkeit, als daß er sich selber für 
den geeigneten Mann halten könnte, um ein strengeres Regiment verantwortlich durch- 
zuführen. Sein Rücktritt ist zweifellos erfolgt, ohne daß etwas einer Pression Aehnliches 
dabei mitgewirkt hätte. Schon die wahrscheinlich veränderte Stellung des Staatssekretärs 
zum Landesausschuß erfordert eine neue Persönlichkeit in der obersten Geschäftsleitung.“ 
 
	        
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