— 299 —
in der zweiten Session des Volkswirtschaftsrats 1882 in
den Plenarsitzungen vom 28. Februar, 1., 2., 3., 4., 6., 7., 20., 21., 23.,
25. März 1882 und in den Sitzungen des permanenten Ausschusses des Volks-
wirtschaftsrats vom 8S., 9., 11., 13., 14., 15., 16., 17., 18., 24. März 1882;
in der dritten Session des Volkswirtschaftsrats 1884 in
den Plenarsitzungen vom 22., 23., 24., 25., 26., 28. Januar 1884;
in der vierten Session des Volkswirtschaftsrats 1887 in
den Plenarsitzungen vom 5., 6., 13., 14. Dezember 1887 und in den Sitzungen
des permanenten Ausschusses des Volkswirtschaftsrats vom 6., 9., 10., 12. De-
zember 1887. Die wichtigsten Verhandlungsobjekte waren die Gewerbeordnung,
die Gesetzgebung zu Gunsten der wirtschaftlich Schwachen und das Tabakmonopol.
Bei der Fülle der Arbeiten, die an Bismarck aus allen Ressorts heran-
traten, konnte es ihm natürlich nur erwünscht sein, wenn ihm Beetticher auch
bei der bureaukratischen Leitung des Handelsministeriums zur Seite stand. So
kam es, daß letzterer nach und nach alle Geschäfte von Wichtigkeit in die Hand
nahm, und daß Bismarcks Entscheidung bei den gelegentlichen Vorträgen nur
in den Fällen eingeholt wurde, wo Boetticher die Verantwortung nicht selbst
übernehmen zu können glaubte. Aus dem Umstande, daß Beetticher ein das
Handelsministerium verlassendes Schreiben zeichnete, kann man darum noch
nicht annehmen, daß es nicht auf Bismarcks Dispositionen beruhte.
Die handelsministeriellen Geschäfte besorgte Boetticher fast ausschließlich
von der Wilhelmstraße 74 aus, wohin sich die Räte des Ministeriums zum
Vortrage zu begeben pflegten.
Als Bismarck das Handelsministerium abgab, verabschiedete sich Boetticher
nicht in der von den Räten desselben erwarteten formellen Weise. Einer der
Räte — er ist nicht mehr am Leben — hatte seine Karte unter Beifügung
des üblichen p. p. c. bei Boetticher abgegeben, was unter den Kollegen
manches Lächeln verursachte.
6. Vize-Präsident des Staatsministeriums.
Die am 16. August 1888 erfolgte Ernennung Beettichers zum Vize-
Präsidenten des Staatsministeriums fand den Beifall aller politischen Parteien,