Vorwort.
Der vierte Band führt uns in die bei weitem interessanteste und selbst
an dramatischen Ereignissen reichste Periode des Bundesrats ein. Es fällt in
dieselbe das Zustandekommen des Sozialistengesetzes, die Umkehr der Handels-
politik, Bismarcks gescheiterter Versuch einer Reichsaktion auf dem Gebiet des
Eisenbahnwesens, die Beschäftigung der Legislative mit der Arbeiterversicherung,
Bismarcks Kampf mit Hamburg wegen dessen Einziehung in das deutsche Zollgebiet,
der Fall Rudhart, endlich eine Bundesratskrisis mit darauf folgendem Ent-
lassungsgesuch des Kanzlers. Einen besonders stürmischen Verlauf nahm die
Session 1879,/80; bereits hatte man sich daran gewöhnt, im Bundesrat eine
harmlose Abstimmungsmaschine zu erblicken, als plötzlich Bismarck demselben
zum Bewußtsein brachte, daß er allmälich auf falsche Bahnen geraten sei, daß
er die Fühlung mit ihm verloren habe, und daß es an der Zeit sei, eine dort
eingetretene Disziplinlosigkeit zu beseitigen.
Das charakteristische Moment bei allen Bundesratsverhandlungen bildete
fortab ein persönliches Eingreifen Bismarcks, wenn auch zumeist nur hinter
den Kulissen; daß er sich vom Vorsitz mehr und mehr zurückzog, hatte keine
Bedeutung.
Den größten Teil des Werkes füllen auch in diesem Bande die bio-
graphischen Skizzen über die neu eingetretenen Mitglieder des Bundesrats aus;
dieselben werden für meine allgemeine Bismarck-Biographie gute Bausteine