Full text: Wegweiser durch Bismarcks Gedanken und Erinnerungen. (3)

14 ILII. Die „Gedanken und Erinnerungen“ als Geschichtswerk. 
einen längeren Spaziergang mit 
mir. Im Laufe der Unterhaltung 
über politische Fragen des Tages 
und der letzten Jahre fragte er 
mich unerwartet: Croyez-vous 
due le Roi serait disposé à con- 
Clure une alliance avec moi? 
Ich antwortete etwa: Les dis- 
Positions dont le Roi est animé 
pour la personne de Votre Majesté, 
sont les plus amicales, et les 
Prejugés dui autrefois chez nous 
régissaient Topinion publique à 
Tégard de la France, ont à peu 
pres disparu. Mais les alliances 
ne sont fécondes en résultats, 
dufen tant qu’elles sont le pro- 
duit naturel des circonstances 
dui en déterminent le besoin 
ou Futilité; pour une alliance ü 
faut un motif ou un but. Der 
Kaiser fand diese Antwort nicht 
immer zutreffend; il y ades 
Duissances, fuhr er fort, qui 
sont amies l’une de F’autre, il y 
en a qui le sont moins; en vue 
d'un avenir incertain on doit 
placer quelque part sa con- 
fiance. Ce n’est pas à Tinten- 
tion de duelque projet aven- 
tureux due je parle ’'alliance; 
mais je trouve à la Prusse et à la 
France tant de conformité Tiinté- 
Fts, du'il doit y avoir les 61éments 
d’'une entente intime et durable, 
des duc les préjuges et les partis 
Pris n') font pas obstacle. Ce 
längeren Spaziergang. Im Laufe 
der Unterhaltung über politische 
Fragen des Tages und der letzten 
Jahre fragte er mich unerwartet, 
ob ich glaubte, daß der König 
geneigt sein würde, auf eine 
Allianz mit ihm einzugehen. 
Ich antwortete, der König 
hätte die freundschaftlichsten 
Gesinnungen für ihn, und die 
Vorurtheile, die früher in der 
öffentlichen Meinung bei uns 
in Betreff Frankreichs geherrscht 
hätten, seien so ziemlich ver- 
schwunden; aber Allianzen seien 
das Ergebniß der Umstände, 
nach denen das Bedürfniß oder 
die Nützlichkeit zu beurtheilen 
sei. Eine Allianz setze ein 
Motiv, einen bestimmten Zweck 
voraus. Der Kaiser bestritt 
die Nothwendigkeit einer solchen 
Voraussetzung; es gäbe Mächte, 
die freundlich zu einander 
ständen, und andere, bei denen 
das weniger der Fall sei. An- 
gesichts einer ungewissen Zukunft 
müsse man sein Vertrauen nach 
irgend einer Seite richten. Er 
spreche von einer Allianz nicht mit 
der Absicht eines abenteuerlichen 
Projectes; aber er finde zwischen 
Preußen und Frankreich eine 
Conformität Interessen 
und darin die Elemente einer 
entente intime et durable. Es 
der
	        
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