Full text: Wegweiser durch Bismarcks Gedanken und Erinnerungen. (3)

IV. 
Bis zum Ersten Tereinigten Kanstage. 
Nach den mehr einleitenden Bemerkungen zur Abwehr 
ungerechter Angriffe und zur Feststellung des Werthes der 
Bismarckschen Aufzeichnungen gehe ich zu einer Analyse des 
Inhalts über. 
Ueber die Jahre der Kindheit macht Fürst Bismarck 
keinerlei Mittheilungen; der Biograph wird hier auf die mehr 
anekdotischen Erzählungen angewiesen bleiben, die von Hesekiel in 
der ersten größeren Lebensbeschreibung Bismarcks, dem „Buche 
vom Grafen Bismarck“, niedergelegt worden sind und meist 
auf die Erzählungen des Fürsten selbst zurückgehen dürften. 
Das erste Capitel (Bis zum Ersten Vereinigten Landtageg setzt 
ein mit der Entwickelung der religiösen und politischen An- 
schauungen, denen der Jüngling beim Uebergang vom Gymna- 
sium auf die Universität huldigte. In religiöser Beziehung 
fühlte sich Jung-Bismarck als Pantheist, in politischer Hinsicht 
als Monarchist mehr aus Gewöhnung als aus Ueberzeugung. 
Deutsch-nationale Eindrücke waren in der Plamannschen Er- 
ziehungsanstalt, die nach Jahnschen Grundsätzen geleitet wurde, 
an ihn herangetreten, doch nicht nahe genug, um die angeborenen 
preußisch= monarchischen Gefühle in ihm zu ersticken. Zwar 
erregte jeder deutsche Fürst, der vor dem dreißigjährigen Kriege 
dem Kaiser widerstrebte, seinen kindlichen Groll, vom Großen 
Kurfürsten an aber war er „parteiisch genug, antikaiserlich zu 
urtheilen und es natürlich zu finden, daß der siebenjährige 
Krieg sich vorbereitete.“ Immerhin war in ihm das nationale 
Kohl, Wegweiser. 2
	        
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