Full text: I. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Kaiser Wilhelm I. und Bismarck. (5)

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Es wäre doch hohe Zeit, daß endlich die Farce des Schrecken- 
steinschen Commandos aufhörte und wir die Stelle Schmerlings 
auf einige Jahre besetzten. Dieser wird aber in Berlin gewiß 
gerade das Gegentheil verlangen. 
Der im Werk sein sollende Cordon deutscher Staaten gegen 
die Schweiz inquiétirt mich etwas. Pure ist die Sache nicht 
zu décliniren, wir müßten aber Neuenburgs Angelegenheit dabei 
im Auge haben, der Schweiz zum Nachgeben in der Flücht- 
lings Frage rathen, Neuenburg zurückverlangen und dann nos 
bons offices durchblicken lassen, den Cordon zu verhindern?? — 
Ich bin neugierig zu hören, was Ihnen Gerlach auf Ihren 
Brief') antworten wird! 
Ihrer Gemahlin mich empfehlend 
r 
Prinz v. Preußen. 
10. B. 16. 3. 54. 
Da ich Sonntag abreise, so hoffe ich Sie noch Sonnabend 
Vormittag zu sehen. Aber als Leitfaden, bitte ich Sie folgende 
Sätze vorher mir schriftlich zu beantworten: 
1. Welches war Ihre Ansicht über Preußens Politik in der 
Orient: Frage, bis zum Eingang des Convention Projects?) 
2. Welche Nachtheile Sie aus diesem Project für Preußen 
ersehn. 
3. Ihr Programm, was nun Preußens Politik sein muß? 
Ihr 
Prinz v. Preußen. 
*) Vom 16. März, Ausgabe von H. Kohl, S. 64 ff. — Gerlachs 
Antwort vom 19. März s. im Briefwechsel Gerlachs mit Bismarck S. 82 ff. 
**) Gemeint ist das Project einer Offensiv-Convention mit Oester- 
reich gegen Rußland, deren Unterzeichnung König Friedrich Wilhelm IV. 
am 5. März abgelehnt hatte, vgl. Jasmund, Actenstücke zur orientali- 
schen Frage I, No. CCVI, S. 282 f. 
1853 
5. 4. 
1854 
16. 3.
	        
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