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sich selbst nichts vermag, also einem königlichen Aufwande
weder Macht noch Kraft zu verleihen im Stande ist! Vor
allem aber wie wäre es vor dem deutschen Volk zu recht-
fertigen, daß man angesichts der nur äußerst langsam sich be-
festigenden Einheit muthwillig ein solches Hemmniß aufkom-
men ließe!
Ich lasse mich Ihnen gegenüber so offen gehen, wie ich es
unter vier Augen in Ihrem Zimmer in Berlin thue. Sollte
aber, was der Himmel verhüte, etwas im Gange sein, so sind
Sie schon jetzt berechtigt, mein entschiedenes „Nein“ gegen die
badische Königs-Erhebung kund zu geben. Dann aber bitte
ich um sofortige Mittheilung des Standes jener Angelegenheit,
damit ich in derselben thätig auftreten kann; ebenso erwarte
ich, daß keine Beschlüsse gefaßt werden, ohne daß man mich
gehört hat.
Schlözer soll aus Rom zurück sein, und würde es mich inter-
essiren zu erfahren, welches seine Eindrücke sind, und ob etwas
in Folge seines Aufenthalts unternommen werden kann.
Ich verlasse London am 23., bin den 24. in Brüssel, den 25.
in Coblenz, den 27. in Frankfurt a. M. und am 28. bis 30.
in Baiern, worauf ich den 1. September in Berlin eintreffe.
Hoffentlich hat Kissingen Ihnen Ruhe, Erholung und Stär-
kung gebracht und vor allem die Leiden des Frühjahrs ver-
gessen machen. Hier schwebt das Parlament in der Pein des
Hangens und Bangens ob der Land-ZBill, welche als ein noth-
wendiges Uebel, zur Vermeidung noch größeren Unfugs als
bisher im kommenden Winter, für Irland erkannt wird.
Etliche Lords haben sich der Abstimmung enthalten, indem sie
per Tacht oder hinter der grouse her verschwanden; andere
reden dawider, stimmen jedoch dafür.
Uns erging es sehr gut an und in der See, in diesem
herrlichen Lande, das ich verlasse, um erst die Baiern, dann
die Hannoveraner, Westpreußen und endlich die Schleswig-Hol-