12 Erstes Kapitel: Prinz Wilhelm.
Ausdehnung über das ganze Land ins Auge faßt. Die Pro-
vinzen und deren Hauptstädte senden Bevollmächtigte, welche
die Provinzen vertreten und in ihnen die Arbeit leiten. Die
Missionsarbeit ist einem geeigneten Mann zu übertragen, der
dem Comité angehört (etwa ein Gen.-Superintendent?) und die
gesammten Missionen unter seiner Leitung hat. Das Comiteé
theilt mir von Zeit zu Zeit mit, was beschlossen worden. Ich
stehe nicht einmal als Protector der Sache nahe, sondern nur
als wohlwollender Förderer von Weitem.
Indem ich hiermit meinen Brief schließe, wünsche ich Ew.
Durchlaucht ein gutes Neues Jahr, möge es Ihnen beschieden
sein, das Land in Ihrer gewohnten weisen Fürsorge fortzu-
leiten, sei es zum Frieden, sei es zum Kriege. Falls das
Letztere sich ereignen sollte, mögen Sie nicht vergessen, daß
hier eine Hand und ein Schwert bereit sind von einem Manne,
der sich wohl bewußt ist, daß Friedrich der Große sein Ahnherr
ist und drei mal soviel allein bekämpfte, als wir jetzt gegen
uns haben; und der seine 10 Jahre militärischer Ausbildung
nicht umsonst hart gearbeitet hat!
Im Uebrigen „Alleweg guet Zolre!“
In treuster Freundschaft
Wilhelm Prinz von Preußen.“
Einige Wochen vorher hatte er mich von einem anderen
Vorhaben durch folgendes Schreiben in Kenntniß gesetzt.
„Potsdam, den 29. November 1887.
Marmorpalais.
Ew. Durchlaucht erlaube ich mir anbei ein Schriftstück zu
übersenden, welches ich im Hinblick auf die nicht unmögliche
Eventualität eines baldigen oder überraschenden Hinscheidens
des Kaisers und meines Vaters verfaßt habe. Es ist ein
kurzer Erlaß an meine künftigen Collegen, die deutschen Reichs-