Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

Markgraf Konrad von Meißen. 131 
berge in Mißhelligkeiten gerieth. Auch die einträglichen Vog- 
teien über die drei Stifter Meißen, Merseburg und Naumburg-= 
Zeiz, dann über das von ihm und seiner schwäbischen Gemahlin 
Luitgard, Graf Albrechts (von Ravenstein?) 1) Tochter, zu El- 
chingen gegründete oder erneuerte Kloster standen ihm zu; des- 
gleichen gehörte ihm, als Senior des Hauses, die Vogtei von 
Gerbstädt, welches schon Thimo gründete und wo zwei Tächter 
Konrads Nonnen wurden. 
Im Jahr 1135 starb Heinrich von Groitzsch, Wiprechts 
Sohn, und mit Ausnahme des Stammschlosses Groitzsch, welches 
seine Schwester, Wittwe Dedos, erst später an den von ihr 
erzogenen Sohn Konrads, Dedo (W.), vererbte, fiel die pegauer 
und zwickauer Gegend dem Markgrafen zu. Leilsnig, Morungen, 
Lausig, Colditz, Gleisberg und mehres andere kam durch 
Dedos an einen Grafen Rapodo (von Abenberg) vermählte 
Tochter Mechtild 1157 kaufsweise an Kaiser Friedrich I., der 
Alles zu Reichskammergut erhob 2). Mit der Niederlausitz 
aber belehnte ihn der Kaiser. So war Konrad nun marchio 
misnensis et lusicensis. Budissin und Nisanui waren nach 
Heinrichs Tode, und zwar wohl als heimgefallene Lehen 
an Böhmen gekommen, wurden aber vermuthlich durch den 
1142 vertriebenen Herzog Wladislav zum Dank für seine Zu- 
rückführung dem König Konrad III. und von diesem wiederum 
dem Markgrafen Konrad, wie es scheint auf Lebenszeit, über- 
lassen; wenigstens war dieser 1144 in ihrem Besitz. Die 
görlitzer Gegend, wo 1131 Sobieslav, Sohn Wladislavs, die 
Burg erbaucte, und Zittan mit der Umgegend waren wohl 
gleich anfangs böhmisch geblieben. Um dieselbe Zeit (1143) schenkte 
ihm König Kourad III. das dem Reiche zugefallene Gut Roch- 
litz, eine Besitzung, welche die geographische Verbindung zwischen 
Groitzsch und Meißen und den Lansitzen trefflich herstellte. 
Offenbar erfreute sich Konrad in besonderem Maße der Gunst des 
1) über den vermutblichen Albrecht von Ravenstein und die heilige 
Bertha (dic die Schucegäuse aus der Donangegend verbannte), als Eltern 
der Luitgard oder Luccardis, s. Schöttgen, S. 87. 
2) Die wichtige Urkunde vom 1. Jannar 1157 Origg. Guelf. III, 
466 und Commentar dazu Schultes, Dir. dipl. II, 129. 
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1135 
1157 
1131
	        
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