Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

1180 
1190 
1160 
188 Nebenlinien des Hauses Wettin. 
und einiges Andere bekommen sollte, dem jüngern Sohn zu 
Liebe umkehren wollte. Darüber griff Albrecht zu den Waffen 
und führte den Vater auf das Schloß Dewin (Döben bei 
Grimma) zur Haft. Kaiser Friedrich I. gebot aber seine Frei- 
lasiumg. Doch begann die Fehde noch einmal, und diesmal 
half Ottokar von Böhmen dem Sohne, seinem Schwager, bis 
der römische König Heinrich VI. 1189 den Frieden zu Würz- 
burg wiederherstellte. Einem neuen Kampfe, den jetzt Otto, 
vielleicht des von den Böhmen geplünderten Schatzes von 30,000 
Mark wegen, selbst beginnen wollte, kam dessen Tod 18. Februar 
1190 zuvor. Seiner beiden Söhne, die sich in der Mark 
folgten, ist bereits gedacht. Eine seiner Töchter, Sophia, 
heirathete den Prinzen Ulrich von Böhmen, eine andere, Adela, 
den Prinzen Ottokar von Böhmen ). 
  
—— 
Die Niederlausitz hatte in dem gleichen Zeitraum zwel 
Brüder Ottos zu Markgrafen, Dietrich und seinen Bruder 
Dedo den Fetten von Groitzsch und Rochlitz. Dietrich hatte 
in der Theilung des väterlichen Gutes auch den Ort Landsberg 
bekommen, woselbst er das bekannte Schloß erbaute, von 
dem man ihn auch Markgraf von Landsberg naunte, und die 
Grafschaft Eilenburg. Sein stürmischer Charakter machte seine 
Regierung kriegerisch, seine Ehe unglücklich und gab sein Land 
furchtbaren Verheerungen preis. Von Doberganen lebte er 
lange getrennt (und sie im Kloster) und dafür mit Konrads, 
Grafen von Plötzke, Wittwe Kunigunde, die ihm den nachher 
legitimirten und zum Bischof von Merseburg erhobenen Dietrich 
gebar. 
Gleich seinen Brüdern gehörte Dietrich zu den eifrigsten 
Anhängern des hohenstaufischen Hauses. Zwar betheiligte er 
sich 1160 an Heinrichs des Löwen Zuge gegen die Abodriten, 
1) Ann. Pegav. ad a. 1189 und danach das Chron. Mont. Ser. 
ad a. 1188 u. 1189. — Ob Sophia, wie angenommen wird, in zweiter 
Ehe dem Burggrafen Friedrich v. Nürnberg vermählt gewesen, wird 
dadurch zweifelhaft, daß sich ein solcher urkundlich überhaupt nicht nach- 
weisen läßt.
	        
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