Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

Niederlausitz und Rochlitz. 139 
gewöhnlich aber traf man den unruhigen Markgrafen um des 
Kaisers Person, auf seinen Zügen und Fürstentagen, besonders 
aber mit Friedrich Barbarossa in Italien; zu Venedig, wo 
es nach der Unglücksschlacht bei Legnano seinem Vetter, dem 
Erzbischof Wichmann von Magdeburg, gelang, den Kaiser zur 
Nachgiebigkeit gegen den Papst zu stimmen, soll sein laut aus- 
brechender Unmuth gegen den stolzen Alexander III. diesen 
schuell höflicher gemacht haben 1). Vor Allem tritt er daun 
als ergrimmter Gegner Heinrichs des Löwen auf, zu dessen 
Feinden sich auch Otto von Meißen und seine übrigen Brüder 
gesellt hatten. Persönlich gegen den Herzog erbittert, weil dieser 
die Nordflaven zu Hilfe gerufen und zu einem Einfall in die 
Lausitz gereizt hatte, durch welchen das Land grauenvoll ver- 
wüstet wurde, trat Markgraf Dietrich auf dem Tage zu Magde- 
burg auf, schalt ihn einen Verräther am Reich und forderte 
ihn und Jeden, der sein Wort anfechten würde, zum gerichtlichen 
Zweikampfe ?). Die Verbaunung des unglücklichen Fürsten 
machte dem Kampfe ein Ende. 
Im Jahre 1184 war Dietrich bei dem feierlichen Nitter- 
schlate Heinrichs, des römischen Königs zu Malnz, erkrankte 
aber und wurde auf den Petersberg gebracht, wo er am 13. 
Februar 1185 starb. Außer Landsberg hatte er auch Schilda 
gebant und das reiche Cistercienserkloster Dobrilugk, wahrschein- 
lich 1181, zu bauen angefangen, das für die Lausitz so wichtig 
wurde wie Altzelle für Meißen. Sein Sohn Konrad trat in 
des Vaters Fußtapfen, blieb aber bei einem Turnier in Oster- 
reich, welches er trotz des von Wichmam von Magdeburg 
darauf gesetzten Bannes (sechzehn Ritter waren in kurzer Zeit 
in solchen Heldeuspielen gefallen) besucht hatte. Kaum daß 
man ihm vom Erziischof ein christliches Begräbniß und dann 
nur an dem Eingange des petersberger Klosters erwirken konnte. 
Erbe und Lehen gingen nun auf Dedo den Feisten, 
Dietrichs schon bejahrten Bruder, über, doch nicht ohne Wider- 
1) Die nur von dem Chron. Mont. Ser. ad a. 1177 erzählte Auck- 
dote wird durch keinen Augenzengen der Vorgänge zu Vencdig bestätigt. 
2) Arn. Lub. IL, 24. — Eite v. Repgows Zeitbuch, heraus- 
gegeben v. Maßmann (1857), S. 426. 
1184 
1185
	        
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