Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

Niederlausitz und Rochlitz. 141 
Ungarn Gemahlin und Mutter der heiligen Elisabeth, und 
endlich die heilige Hedwig, des liegnitzer Heinrichs des Bärtigen 
Gemahlin, hervor 1). 
Markgraf Konrad (seit 1190), der ein Jahr früher Al- 
brecht von Meißen, überzeugt von dessen gerechterer Sache, 
gegen seinen Vater unterstützt hatte, war ein treuer Begleiter 
Heinrichs VI. auf dessen Zuge 1194 nach Genua, Calabrien 
und Sicilien, wo Tankred eben gestorben war und Heinrich 
sich zu Palermo die Krone aufsetzte, während ihm das ver- 
hängnißvollste Kind jener Zeit, Friedrich II. von Konstanzen 
zu Jesi geboren wurde. Der Tod des großen Salaheddin er- 
muthigte 1197 die Franken zu einem neuen Kreuzzug. Konrad 
und der meißner Dictrich nahmen Theil, aber Jerusalem, die 
Stadt des Heils, bekamen sie nicht zu sehen. Des Kaisers 
Tod rief sie und alle Fürsten, jetzt um irdisch Näheres besorgt, 
zurück. In der unseligen Doppelherrschaft des Hohenstaufen 
Philipp und des Welfen Otto stand er wie sein meißner Vetter 
auf des Schwaben Seite; er giug selbst nach Nom, um 
Innocenz III. für Philipp umzustimmen. Den Probst Walther 
vom Lauterberge benutzte er mehrmals als seinen Gesandten 
in diplomatischen Geschäften. — Die unter ihm vollbrachte 
Vollendung des dobrilugker Klosters, dessen Güter allmählich 
zwei Geviertmeilen Land umfaßten, bezeugt seine Übernahme 
der Schirmvogtei. In Schlesien eroberte er Leubus im Kampfe 
mit seinem polnischen Schwager, dem Herzog Wladislav von 
Kalisch, dessen Besatzung das Land weit und breit verhrcerte, 
und hing sie als Räuber auf. Der Verlust seiner Elisabeth 
1209 zog ihn bald nach. Schon 1210 wurde er neben ihr 
in Dobrilugk begraben. Er hinterließ nur Töchter, selbst sein 
Bruder war vor ihm gestorben, und so fiel die Mark, sielen 
Landsberg, Eilenburg, Nochlitz, Groitzsch an Dietrich den Be- 
drängten und blieb fast ein Jahrhundert bei der meißner Linie. 
1) Über diese Verwandtschaften die angef. Ann. Vet. Cell. u. Worbs 
N. Archiv 1I, 220, mit ciner wichtigen Verbesserung des Textes. Vergl. 
die Stammtasel VIII in v. Hormayrs sämmtlichen Werken (Tilb. 
1820) 1 u. III, 141, in der Entwickelung jener schwierigen Verhältnisse 
der Andechse, Dachauer, Merane. 
1190 
1194 
1197 
1210
	        
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