Wettin und Brene. 148
Gemahlin Hedwig von Böhmen aus Haß gegen die Peters-
berger das Nonnenkloster zu Brene. Diese Linie, deren Re-
sidenz und Münzstadt Herzberg gewesen zu sein scheint, nach-
dem Brene ein Kloster geworden war, dauerte bis 1290 und
erwarb nach und nach manchen schönen Zuwachs, besonders
als magdeburger Lehen (Arnoldshagen, Trebus, Löben, Prettin
mit der Haide, Schweinitz, Jessen, Klöden, Zwetau, Herzberg,
Belitz, Zahne, Wiesenburg, Werben, Gommern u. s. w.),
so daß erst durch diesen Anfall 1290 der Kurkreis in den
Händen der askanischen Herzöge seine wahre Consistenz erhielt 1).
Friedrichs Söhne waren Otto (der Sieger bei Landsberg
oder Zörbig, KW 1203) und Friedrich II., der Wettin ererbte
und zu Akkon in Asien 1221 im Tempelherrugewande starb.
Ihre Schwester Sophia wurde Abtissin zu Quedliuburg, hatte
aber mit dem Stiftsvogt, Graf Hojer von Falkenstein (wohl
derselbe, den Eike von Repgow im poetischen Eingange des
Sachsenspiegels nennt), und mit den quedlinburger Bürgern so
viel Händel, daß sie nach Eger vor den jungen König Hein-
rich (Friedrichs II. Sohn und Statthalter) vorgeladen und,
als sie nicht erschien, auf einige Zeit abgesetzt wurde oder in
die sogenannte Privation kam. Friedrichs II. Söhne Otto und
Dietrich regierten gemeinschaftlich. Nur Dietrich (F nach 1252)
hinterließ zwei Söhne, Dictrich II. den Tempelherrn und Al-
brecht, der durch seinen Sohn Kourad (# vor 1285) Groß-
vater der beiden letzten brenischen Grafen Konrad, der früh
starb, und Otto wurde. Konrads Gemahlin, Elisabeth, war Her-
zog Albrechts II. von Sachsen Schwester. Otto sicherte schon zwei
Jahre vor seinem Tode in einer förmlichen Urkunde auf den
Fall kinderlosen Absterbens und mit angeblicher Genehmigung
seiner Erben (der Meißner?), Schloß und Stadt Wettin mit
der alten Grafschaft gegen 800 Mark Silber (stendalischen
Gewichts) dem Erzbischof Erich von Magdeburg (dem Anhal=
tiner brandenburgischer Linie) zu. So ging des Hauses ehr-
würdig altes Stammgut Wettin durch einen schwachen Jüng-
ling dem meißner Hause unwiederbringlich verloren. Nur der
Petersberg blieb bis 1697 bei Sachsen. Die Grafschaft Brene
1) A. v. Wersebe, Niederl. Colonicu II, 909.
1290