1197
1188.
1199
1201
164 Markgraf Dietrich der Bedrängte.
fand, zur Erfüllung eines schon. 1195 zu Worms gethanen Ge-
lübdes im Jannar 1197 mit Landgraf Hermann und anderen
Fürsten reinen Kreuzzug nach Palästina angetreten, kehrte aber.
auf die Nachricht von des. Kaisers Tode unverzüglich heim, be-
mächtigte sich ohne Schwierigkeit, der Markgrafschaft und ver-
half auch dem Grafen Meinher von Werben, wahrscheinlich zum
Lohn für, den Eifer, mit dem er ihm gegen seinen Bruder Al-
brecht beigestanden hatte, zur burggräflichen Würde von Meißen. 1)
Philipp von. Schwaben ##der nun einmal nicht daran denken
konnte. seines Bruders Pläue weiter zu führen, bestätigte Dietrich
in ihrem Besitz, und gewann dadurch, als er im Drange der
Umstände geschehen, lassen mußte, daß seine Partei ihm selbst
statt seinem Mündel die Krone aufs Haupte setzte, auf dem
Wahltage zu Arnstadt (März 1198), dessen Stimme für sich
und auch, für die Folgezeit einen — nach dem Maßstabesjener
treulosen, Zeit gemessen — zuverlässigen Bundesgenossen; wes
uigstens bis zu offenem Abfall „hat er, es nie kommen. lassen.
Mit. Dietrich traten auch sein Vetter! Konrad von. der,„Lausitz
und sein. Schwager, Ottokar I. vonBöhmen auf Philipps Seite.
Er wax unter den Fürsten J, welche im Mai. 1199 auf einer
Versammlung zu. Speier von. Iunocenz III. die Anerkennung
Philipps forderten, und ihren bevorstehenden Römerzug zu dessen
Kaiserkrönung ankündigten, und obgleich#e#r, der. Markgraf. von
Brandenburg „ und „der Bischof, von Halberstadt. in folgenden
Jahre mit dem Pfalzgrafen Heinrich ein heimliches Einverständ-
niß anknüpften, und durch ihren Abzug den König Philipp zur
Aufhebung der Belagerung von Braunschweig, zwangen, so findet
sich doch#schon 1201 wieder sein Name, unter „der, nachdrück-
lichen Verwahrung, welche die Fürsten der hohenstanfischen Partei
gegen jede Einmischung des Papstes in die Königswahl einlegten.
Dagegen fiel Ottokar, von Böhmen gegen das Versprechen der
wiihe Anerkennung seiner Königswürde offen zum Gegen-
% 1. Angebe des Jahres 1196 flr Dietrichs Kreuzzug im Chron.
Mont. Ser. p. 62 wird durch Urkunden widerlegt. Damit fällt zühleih
die Anekdote, wie er sich, um des Kaisers Nachstellungen zu entgehen, in
einem Fasse habe auf das Schiff bringen lassen. Vergl. Opel, Chron.
Mont. Ser., p. 23.