Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

1243 
174 Heinrich der Erlauchte. 
fester verband sich der Kaiser den Markgrafen, indem #er, wohl 
um etwaigen. Einwirkungen seines Oheims, des Landgrafen 
Heinrich Naspe, auf ihn zu#begegnen, 1243 seine Cjährige ½) 
Tochter Margarethe dessen ältestem Sohne Albrecht verlobte. 
Heüttrich betheiligte sich weder an der Wahl des'Landgrafen 
zum Gegenkönig noch auch an dem in Folge davon ausbrechen- 
den Kriege', sondern. hielt sich, wie so vielen der mächtigeren 
Fürsten) neutral )). Nur sein Bruder, der Bischof Dietrich 
von Naumburg, schloß sich dem Gegenkönige an. 
7Dieses Verhalten Heinrichs wird auch dadurch bestätigt, daß 
die Berlobung seines Sohnes mit der Kaisertochter trotz wieder- 
holter Anstrengungen des Papstes sie rückgängig zu machen nicht 
aufgelöst worden ist;#eine Verbindung hoher Bedeutung für das 
wettinische Fürstenhaus durch vie vorläufig unterpfändliche Ein- 
rämnung des sogenannten' Pleißnerlandes. Dieses ans dem 
Pleißengau und den früheren Besitzungen der Grafen bon Abens- 
berg gebildete unmittelbare Reichogebiet, welches der Kalser durch 
eigene Landrichter (jüdices provinciales terrae Blisnensis)#zwver“ 
waltenließ, war eine unbequeme Nachbarschaft, zumal seitdem 
die Beziehungen der Wettiner zu Thüvingen immer enger. und 
näher geworden waren. Auch strebten dort viele edle Herren, 
die Burggrafen von Altenburg und von Leisnig die Herren 
von Eolditz, die-von. Criimmitzschau von denen Heinrich 1220 
und Günther 1222 als kaiserliche Vögte erscheinen, und anderc 
nach= Unabhäugigkeit, 1# Seies, nun, daß Helnrich der Erlauchte 
das Pleißnerland wirklich als Unterpfand für Margdrethens 
Mitgift von 10000 Mark erhalten hat, oder daß dies nur · im 
1 1 
1) Schirrmacher, K. Friedrich II. IV.401 f. 
2) Irrig iß Tittmauns (a. a. O. II, 187) Darstellung, alg sei 
Helnrich auf des Laudgrafen Scite übergetreten. Daß derselbe 1246 zu 
Frankfurt gewesen sei, als man nach der Wahl zum Kämpfe gegen Kon- 
rad #rülstete, ist späterer Zusatz Rothes; siehe desser Chronik, heransg: 
von 'v. Liliencron, S. 404. Mit Recht konnte der Tauhuser von ihm 
singen: 
’Heinrich der Missenacro 
der sino triuvo nie 2erbrach 
derst alles wandels lncre. 
Vgl. von Poseru-Klett a. a. O., Excurs V.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.