Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

1160 
— 
178 Landgraf Ludwig II. von Thüringen. 
Auf einem Reichstage zu Worms wurde Ludwig II., sein 
öältester, kaum 12jähriger Sohn, mit der, Landgrafschaft be- 
lehnt; Heinrich Naspe II. bekam, wahrscheinlich erst nach der 
Mutter .Tod die Herrschaft Hessen, mit, welcher die hohe, Graf- 
schaft oder das Laudgericht zu Maden, von dem selbst die 
ziegenhainer Grafen Recht genommen, verbunden war; er soll 
Kassel erweitert und das, Kloster Ahngburg vollendet haben. 
Ein. dritter Bruder, der etwas wilde Ludwig, der ursprünglich 
aber sehr, gegon seine Neigung für den Mönchsstand bestimmt. 
war „bekam, einlge, thüringische „Allode und #baute Thoms-- 
brücken.) Eine Schwester Jutta. wurde Wladislavs von Böhmen 
Gemahlin. “ ...— 
„Mit dem Tode Lurwigs J., trat in der politischen Haltung 
des thüringischen Landgrafenhauses ein, vollständiger Umschwung. 
ein- „Sein, Sohn Ludwig II. ergriff die. Partei der Hohen-- 
staufen.. Wir. wissen nicht, wessen Eiuflusse und welchen Ein- 
wirkungen dieser Ubertritt zuzuschreiben ist, deun zu eigener 
Wahl war Ludwig zu jung, doch hat er fortan bis an seinen, 
Tod mit unerschütterlicher Treue dem Kaiserhause angehangen, 
dem er auch durch Bande der Verwandtschaft verknüpft war, 
donn König Konrad, III. gab ihm .1150 seine Nichte Jutta 
(Klaritia, Klementia ist falsch, höchstens libersetzung), eine Tochter 
Friedrichs des Einäugigen von Schwaben, zur Ehe, „wodurch er. 
Schwager Kaiser Friedrichs I. Barbarossa wurde. Daher seiue 
vielen Züge mit diesem: so 1157.und 1170 nach Polen, welches. 
umsonst nach Unabhängigkeit strebte; dann. 1158 nach Italien, 
wo er sich mit Erzbischof Reinold von Köln überwarf uund, 
mißmuthig umkehrte, um bald darauf mit andern Fürsten das 
kölner Gebiet anzufallen, aber vor dem starken Heer der Bürger 
(120,000|) wich. Auch an der Fyôßen aber fruchtlosen gegem 
Heinrich den Löwen geschlossenen Fürstenverbindung 1166 und 
1168 nahm er Antheil, mit drei Erzbischöfen, dem branden- 
burger und dem meißner Markgrafen, und half Neuhaldens- 
leben nind Meindöorf belagern und erobern, erlitt aber auch 
dafür im eigenen Lande schwere Verwüstung durch den welfischen 
Löwen, der sein. ehernes Sinnbild mit gihnendem Nachen zu 
Braunschweig aufgestellt hatte. Emlich stellte Kaiser Frie-
	        
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