Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

Städte. Dresden, Erfurt. 839 
wegen der höhern politischen. Wichtigkeit von Meißen, von. 
dessen Bischof es bis ins 14. Jahrhundert, lehnsabhängig 
war, von Budissin und Freiberg nur spät erst heben können. 
Dies geschah unter Heinrich dem Erlauchten und seinem 
Sohne Friedrich von Dresden. Auch das Kloster Seußlitz, 
welches manchmal der Stadt seinen Segen gab, und der Abt 
von Hersfeld hatten Besitzungen und Rechte in Dresden. 
Schon Im ersten Viertheil des 14. Jahrhunderts hatte Dreöden 
die Frauen= und Kreuz-Kirche, 1351 die Sophienkirche, dann. 
ein Franziskauer-Mönchskloster, mehre Kapellen und das be- 
rühmte Maternenhospital, zu dem später das der aussätzigen 
Frauen (Fernsiechen, Sünder= (gesonderten] Siechen) kam. 
Dresden hatte seine Münze, seine Innungen, seinen Salzmarkt, 
eine Synagoge, und Judenordnung; die steinerne Brücke soll 
vom Ertrage sogenannter Butterindulgenzen (in Fastenzeit) oder 
Butterbriefe schon 1319 erbaut sein, doch waren anfangs noch 
die steinernen Pfeiler nur mit Balken verbunden. Es hatte. 
seine öffentlichen Badstuben, seine Seelbäder, wo zum. Seelen- 
heil der Stifter unentgeltlich gebadet wurde. Dresden lag aber 
damals auf dem rechten Elbufer, und was jetzt die Hauptstadt 
Altdresden ist, bildete sich erst in diesem Zeitraum zu einer 
Stadt und erhielt 1403 Stadtrecht, Markt und Innung und. 
1404 ein Augustinerkloster. Unter Markgraf Wilhelm dem. 
Einäugigen, welcher seiner Gemahlin den. dresdner Rath zum 
Leibgeding. verschrieb, wurde ein neues Schloß gebaut. Als 
Dresden unter Friedrich den Friedfertigen, Balthasars Sohn, 
kam, und dleser gewähnlich zu Welßenfels, Weimar oder Gotha- 
residirte, stand es unter besonderen Landvogten. Dem Stadt- 
rathe wurde 1412 das Stadtgericht verpachtet, so daß dem 
Vogte nur das Gericht zu Hals und Hand verblieb. Die große 
Pest, die Judenverfolgung, die Geißlersekte (physische und mora- 
lische Krankheiten) haben auch Dresden nicht verschont.). 
Erfurt stand nur unter der Schutzherrschaft der Land- 
grafen von Thüringen, während die Erzbischöfe. von, Mainz 
1) A. Weck und Hasche, Diplom. Geschichte von Dresden (1810) 1. 
Lindau, Geschichte der Haupt= und Residenz-Stadt Dresden (1859) 1, 
168 ff. 
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