Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

1448 
1450 
" 
— 
886 Kurflürst Friedrich der Sanftmüthige. 
Grafen Günther, der seine Stammburg und Königsee an den 
Kurfürsten vertauscht hatte, und seinem Vetter Heinrich; dem 
einzigen unter den thülringischen Grafen, der zu. Wilhelm hielt 
und' der diese Beeinträchtigung seines Erbrechtes nicht dulden 
wollten Königsee wurde 1448 von Heinmich und Wilhelm er- 
obert und zerstört; wogegen der Kurfürst das Städtchen. Ilm 
selbst mit 18000 Mann nicht' bezwingen konnten Wiederum 
suchten" die feindlichen Brüder ihre Lande mit #verheerenden 
Einfällen heim zu schon, verzweigte sich lder Krieg mit auderen 
Kämpfenysedie das Reich von Schlesien bis an den Bodensee 
zerrütteten Mit Brandenburg kam Friedrich zu offenem Krieg 
wegen der Landvogtei über die Lausitz, die abermals beide be- 
gehrten. Der Kurfürst! von Brandenburg Fhatte sie von den 
Söhnen:des Pfandinhabers dorselben, Hans von Polenz, 1448 
erkauft) deren Vormund, Nickel von Polenz, sie dem Kurfürsten 
von. Sachsem ##zugesagt ü#dieseme verschrieb sie auch der Kaiser 
nicht eben auf rechtliche Weise, nämlich als angeblicher Vormund 
des jungen, Ladislaus von Böhmen und trotz des Widerspruchs 
der Laüsitzer und der böhmischen Stände, denn es kam ihm 
darauf ani, an seinem Schwagzer einen". Stützpunkt gegem die 
Hohenzollerm# wie gegen den Gubernator Podiebrad- zu ge- 
winnen 1), und weilmsächsische Edelleute)= wie Kunz von Kau- 
fungon sund der Reuß von Plauen iden Nürnbergerim bei. Pillen- 
reut (11. März 1400) den. Markgrafen Albrecht-Achilles schlagen 
## halfen, isso galt es dafür /1. daß der Kurfürst sie geschickt habe, 
obgleich dieser erklärte, iene seien freie Herren und ohne seinen 
Willen-geganten" Aufs ·ineue erwachte in den! Utraquisten 
der alte Haß gegen den sächsischen Kurfürsten)am 27. März 
schlossen si# mit den Markgrafen von- Brandenburg,Herzog 
Otto von Bayern und.Wilhelm. von’ Sachsen zu Wunfiedel 
einen Bund gegen#ihn, wogegen'“ dieser den katholischen Adel 
Böhmens zu seinem Beistand wegen der Lausitz aufrief und ihm 
Zuzug gegen ihre Feinde in Böhmen verhieß. 
.Jetzt legte sich der Kaiser ins Mittel; zu Bamberg' wurde 
der Friede in Oberdeutschland wiederhergestellt; zu Zerbst ver- 
iIrnn. 1* .11½ 1 
Pöady u. 0. . 1V, 1.S. 221 fl.
	        
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