zwischen Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht. 409
sein Testament gemacht, darin sein Begräbniß im Dome zu
Meißen (so sollte das meißner Land, das er im Leben nicht
mehr haben sollte, doch seine Leiche haben!) und Spenden an
die Armen festgesetzt hatte. Die Gemahlin des Kurfürsten
Ernst, Elisabeth von Bayern, und sein gleichnamiger Sohn,
Kurfürst Ernst von Mainz (f # 1484), die alte Mutter Mar-
garethe (If 1486 zu Altenburg) gingen ihm im Tod voraus,
so daß, wie Spalatin von Friedrich dem Weisen selbst gehört
hat, Ernsts Söhne fast von einem Begräbnisse zum andern
geritten sind. Mit einer tüchtigen Gesinnung für das Wohl
seiner Länder verband Ernst, trotz mancher Spur von Jäh-
zorn, viele andere gute Eigenschaften. Vor Allem rühmte man
seine (damals seltene) Mäßigkeit im Genusse, demzufolge er
auch Trunkenbolde bald vom Hof entfernte. Von seinen vier
Söhnen folgten sich der älteste und der jüngste, Friedrich 'der
Weise!] und Johann lder Beständige! in der Kur; Albrecht
wurde Erzbischof von Mainz und Ernst von Magdeburg.
Christine heiratete den König Johann von Dänemark und
wurde von ihm Mutter des blutigen Christiern, Margarethe
späler des unruhigen Herzog Heiurichs von Brannschweig-
Lüneburg Gemahlin!).
1) Über die Theilung vergl. Weisse II, 355—360. Den naum-
burger Schied setzt Weisse den 5. November 1486, wo Ernst schon todt
war. Das obige Datum nach Müller (Annalen, S. 51, Lünig,
Rcichsarchiv, Pars Spec. cont. II., Abth. IV, Abschn. 2, S. 247) bei-
behalten. Die Theilungsurkunde, unter Andern auch in Ad. Fr. Glafey,
Kern der Geschichte des Hauses Sachsen (d. Aufl., Nürnberg 1753, 40)
III, 789—818. Die wichtigern Orte, die zum thüringischen (ernesti-
nischen) Theil gehörten, sind: Arnshaugk, Altenstein, Adorf, Altenburg,
Buttstädt, Borna, Colditz, Krenzburg, Koburg, Düben, Gotha, Ger-
stungen, Grimma, Heldburg, Hildburghausen, Eisenberg, Eisenach,
Eilenburg, Kahla, Königsberg, Krimmitschau, Luckan, Leisnig, Neustadt,
Orlamünde, Olsnitz, Plauen, Pausa, Noßla, Ronneburg, Saalfeld,
Salzungen, Schmöllu, Schilda, Teuneberg, Triptis, Auma, Weimar,
Weida, Waltershausen, Wartburg, Werda, Ziegenrück und Zwickau.
Zum meißnischen (albertinischen) Theil gehörten: Camburg, Chemnitz,
Dresden, Dippoldswalde, Delitzsch, Dornburg, Eckardsberge, Frauen-
stein, Freiburg, Freiberg, Gebesee, Hohnstein, Hayn, Jena, Kindel-
brück, Langensalza, Leipzig, Lommatsch, Luckau, Meißen, Mitweida,