Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

Zur innern Geschichte Sachsens 1485 — 1653. 621 
5. Zur inneren Geschichte Sachsens von 14856 —1553. 
Nicht bloß die schon dargelegten äußern Begebenheiten des 
gesammten Sachsenlandes, sondern auch dessen innere Verhält- 
nisse, auf welche bisher nur, wo es der Zusammenhang er- 
forderte, Rücksicht geuommen werden konnte, bestimmen sich 
großentheils durch die Landestheilung von 1485 und durch 
die Reformation, oft durch eine Wechseleinwirkung beider 
auf einander. Wie früher das Erblichwerden einer den 
Slaven abgenommenen Mark im Hause Konrads von Wettin, 
dann die Erwerbung von Thüringen und endlich des Herzog! 
thumes Sachsen nebst der Kurwürde Epoche machende Ereig- 
nisse waren: so gilt dies auch von jener Haupttheilung und 
von der Reformation, die in Sachsen begonnen und ihrem poli- 
ltischen Theile nach von einem sächsischen Fürsten befestigt wurde. 
Es sei erlaubt, diesmal die Mässe der hieher gehörigen 
Notizen unter drei Rubriken zu vertheilen und ohne zu ängst- 
liche Zergliederung und Systematisirung unsern Staat als 
solchen in seinen wichtigeren politischen Beziehungen nach außen 
und innen, daun die Kirche und endlich die Kulturverhältnisse 
zu betrachten. 
A. Kußere und innere politische Verhältnisse Sachsens. 
Seit der Erwerbung der Kurwürde und des Herzogthumes, 
auf welchem sie ursprünglich ruhte, hatten die wettinischen Län- 
der eine ungleich bedentendere Stellung als früher in Deutsch- 
land angenommen. Für Umfang und Bevölkerung genanere stati- 
flische Zahlen als elwas über 5000 CMl. und zwei Millionen Men- 
schen auszumitteln, müchte schwer sein. Aber die Haupttheilung 
von 1485 brach die schöne kaum vereinte Ländermasse wieder, 
und was ihr noch schädlicher wurde, war die verschiedene Po- 
litik, welche beide seit der Theilung mit einander gespannte Linien 
befolgten. Der Vorzug, den die eine durch das Kurland und die 
höhere Reichswürde hatte, blieb für die andere stets verstimmend 
und zu begehrlichen Eutwürfen führend. Während Friedrich der 
Weise seine Sorge auf sein Land beschränkte, selbst die Kaiser- 
weitern Geschichtserzählung des alberlinischen Sachsens gedacht werden 
müssen.
	        
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