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82 Markgraf Ekbert II.
ganz Thüringen zehentete, sich hatten fügen müssen. Dedo,
Markgraf Ekbert, damals nur noch Knabe, Pfalzgraf Friedrich
von Sachsen, die Bischöfe Werner von Merseburg und Benno
von Meißen, Udo von der Nordmark und viele Andere traten
damals zu der magnus-ottonischen Partei. Zum Koönig hielt
nur Bischof Eppo von Naumburg-Zeiz, nachher sein getreuer
Begleiter nach Canossa. Seit dem Frieden zu Gerstungen
(Februar 1074), wo ein Schein von Ruhe wiederherge-
stellt worden, trat Dedo von der Verbindung ab. Der König
vertraute ihm sogar einen flüchtigen russischen Fürsten, Deme-
trius oder Isaslav, zur Obhut an; der Sieg bei Hohenburg
oder bei Nägelstädt (unweit Langensalza) 9. Juni 1075 stellte
das königliche Ansehen in Thüringen und den Marken wieder
her; zu Spiera unweit Sondershausen ergaben sich die meisten
sächsischen Fürsten dem Könige — Ekbert war nicht unter ihnen —
(October 1075); AMdele überlieferte ihm ihren 5jährigen Sohn
Heinrich als Geisel ihrer Treue. Nach schwerer Krankhelt starb
damals ihr Gatte. Von seinen und Adelens Söhnen tritt Hein-
rich von Eilenburg erst später aber desto glänzender auf den
Schauplatz.
Heinrich mochte es bedenklich finden, die Marken in Adelens,
seiner Todfeindin, Hand zu lassen; denn dem jungen Ekbert hatte
sie. ihre jüngste Tochter verlobt. Mit 500 Reitern und durch
ein böhmisches Heer verstärkt, brach er plötzlich in Meißen ein,
bemächtigte sich, während die Böhmen gewohnterweise hausten,
des in seiner Treue verdächtigen Bischofs Benno, zog sich jedoch
vor den mit überlegener Macht anrückenden Sachsen nach Böh-
men zurück und gab die Ostmark dem treuen Herzog Wratis-
lav. Aber im nächsten. Jahre genügte das Erscheinen der
ihrer Haft entronnenen Grafen Hermann Billing und Dietrich
von. Kathlenburg, sowie zweier Neffen Dedis, Dietrich und
Wilhelm, die zu den Wenden geflohen waren, um unter den
über den Druck erbitterten Sachsen den Aufruhr wieder zu
entzünden, und als sie zu züchtigen Heinrich, von Wra-
tislav begleitet, zum zweiten Male die Mark Meißen be-
trat, erhob sich voll Grimm das ganze Sachsenvolk, und nur
das plötzliche Anschwellen der Mulde deckte seinen Rückzug nach