Augusts Friedensbemühungen. 17
und Frcundschaft er sich, wenn er wegen seines Bekenntuisses
Verfolgung zu leiden haben würde, von ihm zu versehen hätte,
erbot er sich zu nichts weiter als zu gütlichen Mitteln und
freundlicher Fürsprache. Ahulich lautete die Antwort, die auf
die gleiche Anfrage Pfalzgraf Friedrich ihm ertheilte. So blieb
Maximilians confessionelle Stellung vorläufig unentschieden;
wenn er aber nach seiner Thronbesteigung sich bestimmt der
alten Kirche wieder zuwendete, so lenkte seinen Entschluß gewiß
ebensosehr wie die Rücksicht auf die spanischen Verhältnisse
der Zustand der protestantischen Kirche, der ihn genöthigt hätte,
statt zum Protestantismus sich zu einer der protestantischen
Parteien zu bekennen 1).
Mit gleicher Behutsamkeit suchte August auch nach anderen
Seiten hin zu verhüten, daß nicht die in den Nachbarstaaten
entbrannten Kämpfe auch den in Deutschland ausgchäuften
Zündstoff in Flammen setzten. Als der von ihm nach Frank-
reich geschickte Languet ?) sich dort mit edler Wärme für die
Protestanten verwendete, ertheilte er ihm alsbald die Weisung,
gemäßigter mit dem Connetable zu verhandeln, denn seine
Theilnahme für die leldenden Glanbensbrüder bemaß sich nur
nach dem Vortheil, den er aus ihnen für sein Verhältuiß zu
den Ernestinern ziehen konnte. Seine Bemühungen, den Aus-
bruch des Krieges zwischen Dänemark und Schweden durch
Rathschläge an seinen Schwager vorzubeugen, hatten so wenig
Erfolg wie die, den dennoch ausgebrochenen durch Verhand-
lungen, die unter kursächsischer Vermittlung zu Nostock eröffnet
1) Vgl. v. Meber, Des Kurfürsten August Verhandlungen mit
Maximilian, im Archiv f. sächs. Gesch. III (1865), S. 309 f.
2) Hubert Langnet ans Burgund war, empört über die in der
Nähe seiner Heimat gegen die Waldenser verübten Greuel, nach Witten-
berg gegangen, wo er sich mit inniger Verehrung an Melauchthon an-
schloß; von diesem an den Geheimen Nath Mordeisen empfohlen, trat er
1559 als Agent in die Dieuste des Kurfürsien, der eines zuverlässigen
und fähigen Manncs bedurfte, um ihm über die französischen Verhältuisse
Auslkunst zu geben. 20 Jahre diente er demselben; seinc Epistolnc secretne
(ed. Indowig 1699) sind eine werthvolle Qnelle für die Geschichte jener
Zeit. Vgl. über ihn Gillet, Crato v. Craftheim I (1860), S. 272 ff.
Böttiger, Geschichte Sachsens. 2. Anst. II. 2 "