Einleitung.
$1. Geschichtliche Grundlagen. *)
Das Gebiet des heutigen Großherzogtums
Baden war durch die Völkerwanderung in den
Besitz der Alemannen gelangt, der Teil nördlich
der Oos durch den Sieg Chlodwigs über die Ale-
mannen fränkisch geworden. Jn dem durch den Ver-
trag von Verdun (843) begründeten ostfränkischen
oder deutschen Reiche handelte es sich um Teile
des schwäbischen und des fränkischen Herzogtums,
deren Grenze an dieser Stelle die Oos bildete. Das
fränkische Herzogtum wurde nach dem Siege
Ottos des Großen über Herzog Eberhard 939 mit
der Krone vereinigt, das schwäbische hatte unter
den Hohenstaufen dasselbe Schicksal. Seit den
Hohenstaufen mit dem Siege über Heinrich den
Löwen die endgültige Zerstörung des deutschen
Stammesherzogtums gelungen war, beruht die
weitere Entwicklung Deutschlands wesentlich auf
der Grafschaft. Die Grafengewalten verwachsen
aber durch die Feudalisierung mit dem größeren
Grundbesitze zu einer untrennbaren Einheit.
Die Zähringer hatten schon unter Kaiser
Heinrich IV. für Berthold I. die Anwartschaft
auf das Herzogtum Schwaben erlangt, waren
aber 1057 mit der auf das Herzogtum Kärnten
*) Vgl. v. Weesch, Badische Geschichte, Karlsruhe 1890.
Bornhak, Baden, l