Full text: Das Legitimitätsprincip.

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einverstanden mit ihren Principien erklärt 1), Castlereagh und 
Wellington hatten sogar das aachener Congreßprotokoll und 
dessen Declaration mitunterzeichnet, wenngleich in beiden Acten- 
stücken im wesentlichen nur die Grundsätze des heiligen Bun- 
des weiter ausgeführt, ja letzterm sogar eine Art bestimmter 
Organisation gegeben worden war. Zwar war die Opposition 
gegen dieses so unklare und ebendeshalb so unheimliche Bünd- 
niß ununterbrochen rege 2), zwar verblendete sich selbst Cast- 
lereagh, als die drei östlichen Großmächte ein Interventions- 
recht den Verfassungsstreitigkeiten aller europäischen Länder 
gegenüber aus der Heiligen Allianz abzuleiten und geltend zu 
machen begannen, nicht länger über die Gefahren, welche das 
Bündniß über Europa in ähnlicher Weise wie die Intervention 
zu Gunsten des französischen Königthums im Jahre 1792 zu 
bringen drohe 3); aber eine definitiv ablehnende Haltung gegen 
die Heilige Allianz nahm England doch erst seit Canning's 
Uebernahme der auswärtigen Angelegenheiten (12. Sept. 
1822) an.“) 
So schien denn fürs erste der europälsche Friede ge- 
sichert: Eroberungen, überhaupt Angriffe gegen die zu Wien 
und Paris errichtete Ordnung ließen sich von der durch die 
Heilige Allianz gefesselten, überdies noch von der vertrags- 
mäßig zugesicherten Heeresmacht der Alli#rten in Schach gehal- 
tenen Souveränen nicht erwarten. 
Die Ausschließung des Papstes von dem Bünnnisse 
1) v. Bernhardi, Geschichte Rußlands und der europäischen Politik 
in den Jahren 1814—1831, I, 496. 
2:) R. Pauli, Geschichte Englands seit den Friedensschlüssen von 
1814 und 1815, I, 54, 55. 
2) Ebendas., S. 272, 273. 
) Ebendas., S. 295 fg.
	        
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