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Zeit der Kleinheiten, der mittelmäßigen Menschen“ war ge-
kommen. 1) Hierzu trat der trotz der gewaltsamen Bestim-
mungen des Wiener Congresses immer tiefere Wurzeln fassende
Glauben der Fürsten an ihre Legitimität, welche das über-
all empfundene Friedensbedürfniß in eine heilige Pflicht der
europäischen Souveräne, ihre Rechte gegenseitig zu achten,
umgewandelt hatte; jenseit der in den Wiener Verträgen
gezogenen Landesgrenze hörte auch die Legitimität des Für-
sten auf.
So hätte man annehmen dürfen, die Heilige Allianz habe
in Verbindung mit einer Reihe thatsächlicher Verhältnisse jede
Gefahr für den ungestörten Fortbestand der zu Wien errichteten
Ordnung beseitigt. Allein die allgemeine Ermattung schien
doch nur die Regierungen unfähig und unwillig zu politischen
Neuschöpfungen gemacht zu haben; die Völker beugten sich
der Müdigkeitspolitik ) ihrer Herrscher nicht, und an die
Stelle der bisher so gefürchteten Eroberung trat ein anderer
Feind des allgemeinen Friedens, der Europa nicht mehr un-
bekannt war, ja den die Usurpation und Eroberung erst ge-
boren hatte: die Erhebung der Völker zur Erringung bestimm-
ter politischer Institutionen, die Revolution.
Unter den Anordnungen des Wiener Congresses waren
viele, welche das historisch begründete Selbstbewußtsein ein-
zelner Stämme verletzten; so wurde durch die Lösung der
polnischen Frage, durch die Verbindung Belgiens mit Holland,
Genuas mit Piemont, Venedigs mit Oesterreich eine Masse
unheimlichen Gärungsstoffes geschaffen, dessen Explosionen
1) Stein's Ausspruch über den Wiener Congreß (Häusser, Deutsche
Geschichte, 3. Aufl., IV, 583).
:) Karl Mendelssohn-Bartholdy, Friedrich v. Gentz, S. 1.