12 Veber Üelprung und Sortbildung
ten fogar erft nach der im jahre 4204 gefchehenen VBermählung
des Herzogs Ludwig mit der Gräfin Lubmilla, und zwar zuerft
in den Sahbren 1207 und 1209. 1%) Es mochte bienadh mit mehr
Wahrfcheinlichkeit anzunehmen feyn, daß die Grafen von Bogen
das Wappen der Herzoge von Bayern wegen gedachter Vermäb-
lung der Ludmilla mit Herzog Ludmig angenommen haben, ale
daß das Segentheil gefheben wäre. Allein auch dagegen glaubte
Palhaufen bemerken zu müffen, baß die angeblihen Nauten im
graflih bognifhen Wappen vielmehr Schadyzabel ( Echiquiers
ober Quadrate) vorftelen ald Weden, und lediglihb aus quer
übereinander ziehenden Strichen befteben, ohne fih durch Erbaben:
beit und Vertiefüng zu unterfoheiden. Auch würden die Weden
allein nicht entfcheiden Fönnen, da folhe au bei den Grafen
von Wafferburg und den Herren von Ehrenfeld vorlommen, und
bienady nur die Farben der Wecen einen Ausfhlag geben Fünnten.
LH.
Mahrer Urfprung des bayer. Landes - und zeitlichen
Haus: und Reichs - Wappens.
Ulle bisher bemerkten Sorfdyungen führen jedoch nur zu dem negas
tiven Nefultate, Daß das zeitliche bayeriiche Landes: und Neihswappen
nicht aus den Seihlehtsmappen der Brafen von Wittelebach, noch ans
derer alten Örafenhäufer bervorgegangen fey, aber zu keinem wirklichen
Auffhluß über feinen Urjprung oder doch fein Dafein jhon ver dem
Fahre 1180, da Pfalzgraf Dito Herzog wurde. uf lehteree
feint ein Nüdfchluß aus den Zeichen in den bereitd angeregten
Siegeln Herzog8 Ludwig 1. v. 5. 1220 und 4230 erlaubt zu feyn,
da daß eine den Löwen, das andere die Mauten voritellen fol. 9
Denn da diefe Sieger in eine Zeit fallen, wo Ludwig bereits mit
der Mheinpfalz belehnt war, fo Fönnte man ficher fihließen, daß
19) M. b. Vol. X). Zab. 4. Pto. 23. und 24, und Vol. XIV. Zab. 1. Sto. 2.
1) Das Siegel des Herios5 Rudiwig 1., Naitenhbadlah betr., v. 3. 1220 zeigt in
M.b.V.11l. Tab. 1.No. 5. einen Löıren im Brutichiid, die Kabne aber ill Iver. Des Siegel
v. 3. 1230 aber, Tas Klofter Zt. Zeno bote., yiat in M. b. Vol. IE. Tab. 2, No. 6. bie
Meden Im Brufifhild und ahnen.