Full text: Über Ursprung und Fortbildung des bayrischen Landes-, Haus- und Reichs-Wappens

des baperilchen Kandes -, Haus- und Weiche » Wapprns. 43 
der Löwe das pfäalzifhe Wappen ausdrüde und die Mauten bag 
bayerifhe Wappen vorftellen,, und daß diefe Nauten wohl fchon 
vor Herzog Ludwig und feinem DBater Landeswappen waren. 
Ulein die Zeichen im Bruftbild des einen der bemerkten Siegel 
H. Ludwigs, melde Bayeru andeuten fol, find, obnerachtet fie 
von einer Geite ganz erkennbar befunden murden, diefes doc) nicht 
jo ganz, und ließen felbit Palbaufen bei ihrer Befichtigung zweis 
felbaft, ob er Mauten oder Sparren vor fi habe. Man hätte 
aber nicht fets bei dem Bruitjchilde in Unterfuhung der berzogl. 
und grafl. Siegel aus dem XL. und XI. Zahrh. verbleiben follen, 
denn fie find allgemein Heiterfiegel, neeldhe Hergoge oder Grafen 
zu Dferde und gebarnijcht mit einer Sahne, als feldberrlidye 
Würde ausdrüdend, darftelen. Die Fahnen aber waren, ald man 
anfing, die Wappen in die Siegel aufzunehmen 9, eben fo gut 
geeignet biezu, als die Bruftfchilde und die Schilee auf den Pferde: 
deden, und man findet von diefer Zeit an auch wirklich in den 
Sahnnen wie auf den Bruftfhilden bie Wappenbilder. 
. Die Sabnen wurden in den älteften Zeiten fhon ale Symbole 
feidberrlicher und anderer Würden und bober AUemter angefeben, 
und Herzogtbümer und Srafihaften wurden von den Kaifern mit 
Ueberreihung von Bahnen verlieben, und ed wurden Zeichen dar 
auf angebracht, weldhe auf die Lande deuteten, über welde die 
berzogliche oder gräflihe Wurde verliehen worden waren. Diefe 
Zeichen aber blieben, wer au) immer mit den durch fie angebeus 
teten Landen und Würden inveftirt werden mochte. Aud das 
Herzogtpum Bayern wurde alfo verlieben, und namentlicd) wurde 
(don im Sabre 4005 dailelbe vom Kaifer Heinrich Il. feinem 
Echmager Heinrich von Lügelburg mit Ueberreihung einer das 
Landeszeihen tragenden und an einem Spieß (fpießähnlichen 
  
  
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2) Dian findet fhon im XI. Sahrhundert Wappen in ben Giegeln, häufiger aber 
im X. Sahrhundert, zu welcher Beit fie au fhon in Deutfchland ublid) und nicht erft 
{mn XI. Sakrhundert, wie einige behaupten wollten, dody find Landes: und Amtöwappen 
fiberlih früher ald Gefhlehisrmwappen in tie Siegel aufgenommen worden, obgleih von 
lesteren erfi der Name Wappen (Waffen, les armes) feinen Urfprung hat, well der Abel 
und Nitterfland, welcher fie in @ehraud bradıte, in fie nebft feinen Befhlehtöseihen auf 
die Symbole feines Iriegerifhen Standes, Schild und Helm, Schwert, Lanze und Tahne 
eintragen ließ.
	        
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