Full text: Die Weltgeschichte. Zweiter Theil. Das Mittelalter. (2)

England von Alfreds Tod bis zur Eroberung durch Sueno den Glücklichen. 107 
England von Alfreds Cod dis zur Eroberung durch Sueno den Slücllichen 
(901—1013). 
Alfreds Sohn Eduard I. (901—924) besiegte einen Vetter, welcher 
ihm mit Hilfe der englischen Dänen den Thron streitig machte, schlug 
die normannischen Wickinger zurück und nöthigte auch den König von 
Schottland, so wie den Fürsten von Wales zur Anerkennung seiner Ober- 
herrschaft (König Kenneth II., 834—854, hatte dem Königreiche der 
Pikten ein Ende gemacht und es mit Schottland vereinigt). Eduards I. 
kriegerischer Sohn Athelstan (924—941) verjagte den rebellischen König 
der Dänen in Northumberland, schlug die Dänen, Briten, Schotten und 
Normannen, die sich gegen ihn vereinigt hatten, 937 bei Brunaburg 
entscheidend auf das Haupt und verschaffte dadurch seinem Lande eine 
langdauernde Ruhe; auch als Gesetzgeber, als Stifter von Klöstern und 
Beförderer der Seefahrt bewies er sich als würdigen Enkel Alfreds des 
Großen. 
St. Dunstan. 
Sein Bruder und Nachfolger Edmund (941— 946) war nicht 
weniger tüchtig, wurde aber durch einen Näuber ermordet, und da 
unter seinem Bruder Edred (946 — 955) der heilige Dunsian, von 
königlicher Abkunft, ein gegen sich selbst und andere strenger Mönch 
und Priester, in damaliger Kunst und Wissenschaft wohlbewandert, der 
gleich gut erkannte, was dem Staate und der Kirche frommte, den Gang 
der Regierung leitete, so dauerte auch unter ihm diese bessere Zeit des 
alten Englands fort. König Edwin (955—959), Eomunds junger 
Sohn, verbannte Dunstan als lästigen Sittenrichter nach Gent in Flan- 
dern; als ihm aber nach seinem frühen Tode sein Bruder Edgar (959 
bis 975) folgte, kam Dunstan wieder an die Spitze der Regierung und 
wurde nach einander Bischof von Worcester, London und Kanterbury. 
Er stiftete 48 Klöster, trieb beweibte Geistliche unerbittlich aus ihren 
Aemtern, verlangte, daß jeder Geistliche eine nützliche Kunst betreibe und 
dieselbe verbreite, setzte auf die Entheiligung des Sonntags harte Strafen; 
gleichzeitig schützte er aber auch England durch eine große Flotte gegen 
alle Angriffe der Normannen, beförderte den Handel zu einer bisher 
unbekannten Blüte, gab der englischen Schafzucht jenen Aufschwung, den 
sie bis heute behauptet hat, und ließ durch walisische Jäger die Wölfe 
in England ausrotten. Auch unter Edgars Sohn Eduard II. (975 bis 
978) hielt er das Staatsruder, wiewohl nicht ohne harte Anfechtungen 
der Gegenpartei, mit fester Hand; als aber dieser ermordet wurde, zog 
er sich von den Geschäften zurück und starb 988, nachdem er das über 
England hereinbrechende Unglück bestimmt vorausgesagt hatte.
	        
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