Full text: Die Weltgeschichte. Zweiter Theil. Das Mittelalter. (2)

Alemannen, Bayer, Thuͤringer, Friesen, Sachsen. 21. 
reguli, bald duces benannt) oder Herzoge, die selten oder vielleicht nie 
gemeinschaftlich und gleichzeitig einen Angriffs= oder Vertheidigungskrieg 
unternahmen. Dieses kriegerische Volk unterlag dem Franken Chlode- 
wig, wie oben erzählt wurde, mußte ihn als seinen König anerkennen, 
behielt aber seine Gesetze und Herzoge. 
Baper. 
Südlich von der Donau bis in die Hochgebirge Tprols, Salzburgs, 
Oesterreichs und Steyermarks, vom Lech bis über die Enns, fast das 
ganze Noricum der Römer, besetzten nach Attila die Bajovarier oder 
Bayer (so wurden sie vielleicht nach den keltischen Bojern benannt, 
deren Namen an ihrem ehemaligen Heimathlande haftete, das die Bajo- 
varier einnahmen), ein germanisches Volk, das höchst wahrscheinlich aus 
der Vereinigung der Reste der Heruler, Skpren, Rugier, Thurselinger 
und anderer Völkerschaften gothischen Stammes entstanden ist. Ihre 
Herzoge wählten sie aus dem Geschlechte der Agilolfinger; dieselben 
wohnten zu Regino oder Regensburg, in welcher römischen Kolonialstadt 
sich das Christenthum erhalten hatte; dasselbe war auch in Salzburg 
(Juvavia) und Lorch (Laureacum), am Ausfluß der Enns, nicht ver- 
nichtet worden. 
Thüringer. 
Unmittelbar nach Attila treffen wir ein Reich der Thüringer (deren 
Namen von verschiedenen ähnlich klingenden altgermanischen Völkernamen 
abgeleitet wird, z. B. von den Hermunduren) in Mitteldeutschland, das 
von der Nab und Altmühl über den obern und mittlern Main, zwischen 
Weser und Elbe bis an den Harz reichte, aber nicht lange dauerte. 
Friesen. 
Das Küstenland von der Ems bis zur Weser und in einzelnen 
Strichen bis zur Eider behaupteten in alter Freiheit die schifffahrtskun- 
digen tapferen Friesen. 
Sachsen. 
Ihre Nachbarn, die Sachsen (von dem kurzen Schwerte, der Sare, 
benannt), 286 n. Chr. noch auf den südlichen Theil der cimbrischen 
Halbinsel beschränkt, waren ein Kriegsbund, ähnlich den Franken und 
Alemannen; um die Mitte des 5. Jahrhunderts reichten ihre Wohnsitze 
westlich fast bis an den Niederrhein und erstreckten sich über die mittlere 
Weser und Elbe bis zur Eider und Schlei, wo sie an die Dänen stießen; 
östlich hatten sie gegen die Oder hin Slaven zu Nachbarn, südlich die 
Thüringer und am untern Maine ripuarische Franken. Sie waren ge-
	        
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