Full text: Die Weltgeschichte. Zweiter Theil. Das Mittelalter. (2)

Eroberungen der Araber in Afien und Afrika. Die Chalifen. 45 
Mekka sind für die Moslemin (die Gläubigen) die heiligen Orte, nach 
welchen jeder einmal selbst wallfahrten oder durch einen andern sich ver- 
treten lassen soll; bei dem Gebete wendet sich der Moslem nach Mekka 
(Kibla, d. h. Gesichtswendung). Die meisten seiner sogenannten Offen- 
barungen ließ Mohammed selbst aufschreiben, sie wurden aber erst von 
Abubekr und Othman in ein Buch, den Koran, zusammengetragen. 
Eroberungen der Araber in Asien und Afrika. 
Die Chalisen Abubekr 632 — 634, Omar 634 - 644. 
Sprien erobert. 
Mohammeds Nachfolger als Haupt der Gläubigen (Cbalif) hätte 
sein Schwiegersohn Ali, der Mann der Fatime, welche Chadidscha ge- 
boren hatte, sein sollen; aber Ajescha, des Propheten ränkevolle Wittwe, 
verschaffte dem alten Abubekr, ihrem Vater, die Würde des Chalifen 
(632 bis 634), und als dieser gestorben war, dem Omar (634—644), 
einem ächten Sohne Arabiens. Unter diesem drangen die bis zum 
Wahnsinn begeisterten Schaaren der Mohammedaner in Syrien ein; die 
viel stärkeren griechischen Heere wurden geschlagen (fechtende und ster- 
bende Moslemin riefen in der Schlacht, daß sie das Paradies offen 
sähen, Jerusalem, Damaskus und Antiochien fielen in die Gewalt der 
Araber (637 bis 639), nur im Libanon und Taurus behaupteten sich 
die christlichen Bergbewohner. Viele tausend Cbhristen fielen durch das 
Schwert der Araber; doch wütheten diese nach dem Treffen nicht fort, 
sondern begnügten sich mit den besten Ländereien und dem Tribute, 
welchen die Christen bezahlen mußten. Besonders milde wurde Jeru- 
salem durch den Chalifen behandelt, an dessen Person sich die Stadt 
ergeben hatte. Omar ließ den Christen selbst die Kirchen, und darum 
betrat er sie nicht, denn wenn der Chalife in einer christlichen Kirche 
betet, so wird diese dadurch zu einer Moschee geweiht. Auf dem Tempel- 
berge baute er die Moschee, die noch heute seinen Namen trägt und die 
zweite der Mohammedaner ist. 
Das persische Reich unterworfen 636—651. Khyalid. 
Auch das Reich der Sassaniden fiel; in blutigen Schlachten, so in 
der dreitägigen bei Kadesia am untern Euphrat, unterlagen die Perser 
Omars Feldherrn Khalid, das Schwert Allahs genannt, und Saad, 
einem umsichtigen und milderen Gefährten Mohammeds. Madain, die 
Doppelstadt Ktesiphon-Seleukia, fiel in die Hände der Moslemin, und 
mit ihr fabelhafte Schätze an edeln Metallen und Steinen, Seidenge- 
wändern, Geweben aus Seide mit Gold durchwirkt und mit Perlen und 
Edelsteinen über und über besäet. Ein solches Prachtstück wurde dem
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.