384 Zeitalter der Revolution.
des Jahres in Holland ein und verjagte die Franzosen mit leichter
Mühe, da die Holländer dieselben so satt hatten als jede andere Nation.
Gleichzeitig hatte der Vicekönig von Italien, Eugen, die illyrischen
Provinzen räumen müssen, und wurde von den Oesterreichern unter Belle-
garde bis an den Mincio gedrängt; Murat hatte sich nach der Schlacht
bei Leipzig nach Neapel begeben und im Januar 1814 schloß er sich der
Allianz gegen Napoleon an, so daß Eugen Oberitalien räumen mußte.
T rankreich überzogen. Schlachten: Prienne 1. Tebrnarô; Montmirail, MKraonne,
Monterau 10.—18. Tebr.; Lar fur Aude 26. Febr.; Laon 9. und 10. Mirz;
Arcis fur Aube 20. Mirz; ##a Terre Thampenoise 25. März; Paris 30. Mäirz;
Erster Pariser Trieden 30. Mai. Uapoleon dankt den 11. April ab und geht nach
Elba; Rönig Tudwig XVIII. von Frankreich.
Nach der Schlacht bei Leipzig verlor Napoleon vollends seine rhein-
bündischen Bundesgenossen, und die deutschen Stämme waffneten wett-
eifernd, um dem Nationalfeind in seinem eigenen Lande den Todesstoß
zu geben. Von Holland bis Basel überschritten die Heersäulen am ersten
Tage des Jahres 1814 den Rhein und rückten auf französischem Boden
vor. Auch die englisch= spanische Armee unter Wellington drang über
die Pyrenäen in Frankreich ein, obwohl Napoleon durch die Freigebung
Ferdinands VII. sich auf dieser Seite hatte Frieden schaffen wollen.
Napoleon aber sprach stolz: „vor einem Jahre zog ganz Europa mit uns,
jetzt zieht es gegen uns; in drei Monaten will ich einen ehrenvollen
Frieden erstritten haben oder untergehen.“ Schon tief in Frankreich lie-
ferte Blücher die Schlacht bei Brienne (1. Februar), die keine ent-
scheidenden Folgen hatte, obwohl Napoleon abermals zurückwich. Nun
theilten sich aber die alliterten Heere, Napoleon warf sich auf die
einzelnen Abtheilungen und schlug fie nacheinander bei Montmirail,
Kraonne, Rheims und Montereau (10.— 18. Februar); seine
Soldaten leisteten fast Uebermenschliches; denn er eilte in Gewaltmär-
schen im Halbkreise an dem übermächtigen Feinde hin und warf immer
die vordersten Abthellungen zurück, obwohl sie den entschlossensten Wider-
stand leisteten. Einige Wochen lang mußten sich die Verbündeten zurück-
ziehen, bis sie sich wieder sammeln konnten; dann lieferte Schwarzen=
berg das blutige aber unentschiedene Treffen bei Bar fur Aube, Blü-
cher aber schlug durch Ueberfall den 9. März den Marschall Marmont
bei Laon und warf am 10. den Angriff des herbeieilenden Napoleon
zurück. Nun faßte dieser einen kühnen Plan; er umging nach dem un-
entschiedenen Treffen bei Arcis fur Aube (20. März) die feindliche
Armee und wollte, unterstützt von der aufgestandenen Bevölkerung in
Lothringen, Burgund, Elsaß, den Feind im Rücken fassen, und schon ver-
kündete er stolz: „ich bin näher bei Wien als sie bei Paris.“ Aber dies-