526 Die Zeit von 1815 bis 1847.
Pedro dem französischen General Solignak, beide richteten aber nichts
gegen einander aus, sowie auch das pedristische Geschwader, das der
Engländer Sartorius befehligte, sich mit dem stärkeren miguelistischen in
fruchtlosen Gefechten herumbiß. Das folgende Jahr machte aber Dom
Pedro den Kommodore Charles Napier zu seinem Admiral und dieser
enterte am 5. Juli beim Vorgebirge St. Vincent die stärkeren Schiffe
Dom Miguels und nahm sie nach kurzem Handgemenge sämmtlich weg.
Dom Pedro entsandte hierauf einige Truppen zur See nach Lissabon,
welche am 25. Juli von der Hauptstadt aufgenommen wurden und vor
deren Mauern eine miguelistische Division auseinander sprengten; ein
Hauptangriff Bourmonts auf Oporto wurde von Saldanha, der statt
Solignak die pedristischen Truppen kommandierte, vollständig zurückge-
schlagen (25. Jull). England und Frankreich anerkannten Donna
Maria im August als Königin, an deren Stelle Dom Pedro die
Regentschaft führte und die Konstitution von 1826 verkündete. Der
größere Theil der portugiesischen Nation blieb aber Dom Miguel treu,
das Heer hielt fest und mit demselben nahm er bei Santarem eine Stel-
lung, aus welcher ihn Saldanha vergebens zu verdrängen suchte. Am
22. April aber hatten England, Frankreich, die Regentin Chri-
stine von Spanten und Dom Pedro die sogenannte Quadrupelal-
lianz zur Ordnung der portugiesischen und spanischen Angelegenheiten
abgeschlossen, und da der Infant Don Karlos, der im Lager Dom Mi-
guels war, von Portugal in Spanien einzudringen versuchte, marschierte
im April 1834 ein spanisches Korps unter Rodil in den Rücken der
Stellung von Santarem, die jetzt überwältigt wurde. Im Mai mußten
Miguel und Karlos Portugal verlassen und sich nach England ein-
schiffen; Miguel wurde seines Ranges als Infant entsetzt, seine Güter
wurden sequestriert und er mit seiner Descendenz von der Thronfolge
ausgeschlossen.
Am 24. September desselben Jahres starb Dom Pedro, 37 Jahre
alt, die jugendliche Donna Maria übernahm die Regierung und hei-
rathete am 26. Januar 1835 den Herzog August von Leuchtenberg,
welchen der Tod schon am 28. März hinwegraffte, worauf Donna
Maria im April 1836 Ferdinand August von Sachsen-Koburg zum
Gemahl erkor. Die portugiesischen Finanzen waren natürlich durch die
Revolutionen und Bürgerkriege von 1822—1834 furchtbar zemüttet;
das seit dem vorigen Jahrhundert beliebte Mittel zur Heilung dieses
Schadens wurde auch in Portugal appliciert, nämlich der Verkauf der
Kirchengüter und der Staatsdomänen angeordnet. Dies half nur augen-
blicklich und vergrößerte die Finanznoth der Zukunft, indem durch jenen
Verkauf dem Staatskredite das sicherste Unterpfand entzogen war. Der
Gemahl der Königin war in den ersten Jahren nicht populär, sie konnte