III. Teil. Verfassungsurkunde. Artikel 25—28. 107
Artikel 25.
Die Leibeigenschaft bleibt, nach den deßfalls be-
stehenden Gesetzen, für immer aufgehoben.
Artikel 26.
Ungemessene Frohnden können nie Statt finden und
die gemessenen sind ablösbar.3
Artikel 27.
Das Eigenthum kann für öffentliche Zwecke nur
gegen vorgängige Entschädigung, nach dem Gesetze"“, in
Anspruch genommen werden.
Artikel 28.5
[In ausserordentlichen Nothfällen ist jeder Hesse zur
Vertheidigung des Vaterlandes verpflichtet und kann
für diesen Zweck zu den Waffen gerufen werden.)
1 Vgl. LV. II. 1820, B. 1 H. 3, S. 38 Abs. VI; B. 2 H. 4,
Beil. 86 S. 63; H. 6, Beil. 124 S. 68.
2 Vgl. Beobachter 1832 S. 137.
3 Vgl. LV. II. 1820, B. 2 H.5, S. 144, 163; ferner Beobachter
1832 S. 137 u. 203: 1833 S. 244, 383, 464, 469, 587.
4 Vgl. insbesondere das Gesetz, die Enteignung von Grund-
eigenthum betr., vom 26. Juli 1884 (RBl. S. 175), in der auf
Grund des Art. 290 des AG. z. BGB. vom 17. Juli 1899 durch
Bekanntmachung vom 30. September 1899 festgestellten Fassung
(RBl. S. 735). — S auch die zu Art. 23 angegebenen Quellen und
Beobachter 1832 S. 125, 141.
5 Vgl. jetzt RV. Art. 57; ferner Bundes-(Reichs-) Gesetz, betr.
die Verpflichtung zum Kriegsdienste, vom 9. November 1867
(BGBl. S. 131; Rl. 1868 S. 142) sammt den späteren Abänder-
ungs= und Ergänzungsgesetzen (s. Glock u. Lehr S. 187); Reichs-
Militärgesetz vom 2. Mai 1874 (RBl. S. 45) sammt den späteren
Abänderungs= und Ergänzungsgesetzen (s. Glock u. Lehr S. 187);
Reichsgesetz, betr. Aenderungen der Wehrpflicht, vom 11. Februar
1888 (RGl. S.11); Reichsgesetz, betr. die Wehrpflicht der Geistlichen