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bepflanzt waren, Baumwolle angebam, deren
Ertrag noch nicht zum Abschluß gelangt ist,
aber immerhin die Höhe von 200 Centnern
erreichen wird. Endlich ist noch für das
laufende Jahr der Erzielung von 600 Centnern
Mais Erwähnung zu thun, welcher zu einem
großen Theil zur Ernährung der auf der
Plantage beschäftigten Arbeiter verwandt wird.
Die Anpflanzung, deren Personal sich, abge-
sehen von dem Leiter und dessen Assistenten,
auf 3 Chinesen, 25 Malayen und 152 Ein-
geborenc des Schutzgebieles beziffert, verspricht
unter der thatkräftigen Leitung! des Stations-
vorstehers Hermes (früher im Dienst der Ost-
afrilanischen Gesellschaft) eine recht gedeihliche
Entwickelung zu nehmen.
Sahl der Deutschen und Fremden im Schutzgebiet
der Neu-Guinea Kompagnie.
Die Angahl der im Schutzgebiet der Neu-
Guinea-Kompagnie wohnhaften
Fremden beträgt zur Zeit 115. Darunter be
sinden sich 70 Deutsche, 1 Oeslerreicher, 11
Engländer, 7 Franzosen, 7 Amerilaner, 6 Hol-
länder, 2 Dänen, 1 Belgier, 1 Norweger,
!1 Schwede und 1 Samonner. Sieben Per-
sonen besaßen eine Staatsangehörigkeit nicht.
Unter diesen 115 Personen sind 7
gierungsbeamte, 23 Kaufleute, 23 Missionare,
11 Pflanzer, 22 Händler, 18 Ausseher,
4 Handwerker, 1 Arzt, 3 Heilgehülsen und
1 Vermessungsbeamier.
Von der Gesammtzahl leben 29 in Finsch-
lasen (mit Bulaueng und Simbang), 2 auf
den Tami-Inseln, 2 in Konstantinhafen, 5 in
Stephansort —Bogadjim, 4 in Erima, 1 in
Gorima, 2 in Prinz-Heinrichshafen, 1 auf der
Dampier-Jusel, 5 in Hatzseldthafen, 1 auf der
Mole-Insel, 44 auf der Gazelle-Halbinsel
(Neu-Pommern), 3 in Neu-Lauenburg, 6 auf
Neu-Mecklenburg, 1 auf den Admiralitäts-
Inseln, 1 auf der Tasman-Insel, 1 auf der
Mortlock-Insel, 1 auf der Hermiten-Insel, 2
auf der Fand-Insel, 1 auf Nissan-Jnsel.
Zu diesen treten 18 verheirathete Frauen,
und zwar 5 deutsche mit 2 Kindern, 3 hol-
ländischer Staatsangehörigkeil, 2
Staatsangehörigleit mit 5 Kindern,
nisches Halbblut mit 4 Kindern,
nerinnen und 11 Kinder derselben Nationalität,
2 ohne Staalsangehörigkeit mit 1 Kind.
Endlich 3 ledige Frauenspersonen, von denen
se eine deutscher, holländischer und ameri-
lanischer Staatsangehörigkeit ist.
2 samoa-
Deuschen und .. . ..
« Weißen demenisprechend erhöht hat.
Aus dem Togo-Gebiet.
Lientenant Herold hat in letzter Zeit seine
Thätigkeit vorzugsweise auf die uns durch das
Grenzabtommen mit Großbritannien zugesallenen
Gebietstheile gerichtet und in denselben, unter
Aufnahme genauer Noutenstizzen, mehrsach Reisen
unternommen. Unter Anderem stattete er der
Missionsstation Ho- (norddeutsche Mission) einen
Besuch ab und empfing von der schönen Lage
derselben einen überaus günstigen Eindruck.
Dieselbe liegt auf einem etwa 10 m hohen
Hügel, umgeben von Gartenanlagen und Ver
suchsplantagen mit Kassec-, Kakao= und Eula-
lyptus= Pflanzen, ist mit allem Ersorderlichen
ausgestattet und unterhält unter Anderem eine
Brieftaubenzucht. Die an und für sich gesunde
Lage ist man beständig bemüht, durch zweckent-
sprechende Anlagen noch zu verbessern, so daß
Ho später einmal als Erholungsstätte für er
1
vpäer,
tranlte Europäer in Betracht lommen lann.
In Ho und Waya leben zusammen 10 Euro
sämmtlich deutsche Missionsangehörige, so
daß sich der Bestand des Schutgebietes an
Die nord-
deutsche Mission scheint einen ziemlich weit und
ltiesgchenden heilsamen Einflaß auf die ein-
heimische Bevöllerung im Lause ihrer zwanzig-
jüährigen Wirlsamleit gewonnen zu haben. Licute-
Re- tagenbau wohlgeeignet.
englischer
4 Samoa-
nant Herold hält die ganze neuerworbene
Landschaft für sehr fruchtbar und zum Plan-
So dürften Ho und
Waya in jeder Beziehung als ein recht er-
freulicher Znwachs für das Schutzgebiet zu be
zeichnen sein.
S.,. S. S. . S., S., L S. S. ,P S. S. F. B. S . S.S. S. S.S. S. 2. S. .
Titterarische Besprechungen.
Die „Entomologischen Nachrichten“,
herausgegeben von Dr. F. Karsch (Berlin,
R. Friedländer & Sohn), Jahrgang XVI
(1890), Nr. 23, S. 353 bis 368, enthalten
eine Zusammenstellung und Beschreibung ver-
schiedener von Herrn Dr. Paul Preuß auf
der Barombi Station in Kamerun im Jahre
1890 gesammelter Locustodeen aus den Familien
der Phaneropteriden, Melonemiden und Grylla-
lriden.
Der Sitzungsbericht Nr. 10 (1890) der
Gesellschast natursorschender Freunde zu Berlin
enthält einen Bericht des Herrn K. Moebius
über Miltheilungen, welche demselben unter
dem 10. August v. J. von Dr. Stuhlmann
aus Tabora zugegangen sind und welche sich
auf die Fauna von Ost-Afrika beziehen.