102 Das Fürstenhaus.
feste 1888 Kaiser Wilhelm und Uönig Albert herzlich vereint
nebeneinander stehen sah, da hatte man einen tiefen Eindruck
davon, wie fein und lieblich es ist, wenn Brüder einträchtiglich
bei einander wohnen. Ihr Derhältnis zu einander ist nicht
nur das einer bloß äußerlichen Freundlichkeit und Höflichkeit,
sondern man darf auch, ohne einen tieferen Einblick in das
Staatsleben zu haben, behaupten, daß König Albert im Frieden
auf wichtige Entscheidungen in Sachen des Deutschen Reiches
maßgebenden Einfluß hat und für den Fall des Krieges eine
Janz hervorragende Stellung einzunehmen berufen ist. Dies
ist er auch wert, so sagt der Leumund, welchen er bei seinem
Dolke hat. Denn er leitet das Staatswesen also, daß man
immer noch auswärts auf den sächsischen Staat als auf einen
Musterstaat mit Zewunderung, wohl auch mit etwas Kreid
blickt; und das Deerwesen hat sich unter ihm, der Seit ent-
sprechend, derartig fortentwickelt, daß öfters auf das Dorbild
unfrer Truppen als ein in jeder Hinsicht nachahmenswertes
von maßgebender Seite hingewiesen worden ist.
Darum können wir zum Jubelfeste, welches wir in diesem
Jahre feiern, an den innigen Dank gegen Gott dafür, daß
er den guten Leumund Sachsens durch Uönig Albert hat er-
halten und gemehrt werden lassen, als unsern Herzenswunsch
für die Sukunft nur den anschließen:
Gott segne den König Klbert!