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Familie ausmachten, nachdem sie mit ihnen zusammen der
allgemeinen Flut entgangen sind. Das Grün, die Blumen, der
Himmel sind mit lebhaften und naturwahren Farben gemalt,
welche die durch morgenländische Landschaften hervorgebrachten
Eindrücke widerspiegeln.
„Mehrere andre Künstler versuchen, sowie Schick in der
Malerei, die in der Dichtkunfst eingeführte oder richtiger: er-
neuerte Richtung (die klassische) einzuführen. Aber die Hünste
brauchen Reichtümer und in Deutschland sind die großen Der-
mögen in den verschiedenen Städten zerstreut. Bisher besteht
der wahre Fortschritt, welchen man in Deutschland gemacht
hat, darin, daß man die alten Meister versteht und nachbildet;
ein schöpferischer Geist spricht sich noch nirgends aus.“ 40)
Su der Dflege der Musik und der Malerei, sowie der
schönen Künste überhaupt, in welcher Dresden schon um der in
dieser Stadt angehäuften Uunstschätze willen stets einen hohen
Rang einnehmen wird, kam in den ersten Jahrzehnten dieses
Jahrhunderts auch eine lebhaftere Beschäftigung mit der deut-
schen Litteratur. Es war damals die Seit der Romantik, und
der Dater derselben, Ludwig Tieck, ward Mittelpunkt des litte-
rarisch angeregten Kreises in Dresden. Die Stael rühmt an
seinen Lustspielen, denen sie übrigens die Füglichkeit, aufgeführt
zu werden, rundweg abspricht, den gemütwollen Humor; sie
weist das nach an seinem „Gestiefelten Kater“."1) Weit be-
rühmter als durch seine eignen Leistungen ward er durch seine
Vorlesungen, welche solchen Weltruf erlangten, daß jeder Fremde,
der nach Dresden kam, auch den Dofrat Tieck gehört haben
wollte. Da soll es öfters vorgekommen sein, daß Ausländer,
die ihm etwas Schönes sagen wollten, laut die Dorzüge der